Verträge für Volkswagen-Werk in Russland unterzeichnet
Archivmeldung vom 30.05.2006
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 30.05.2006 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Jens BrehlDer Weg für ein neues Produktionswerk der Volkswagen AG in Russland ist frei. Der Vorstandsvorsitzende der Volkswagen AG, Dr. Bernd Pischetsrieder, und der Vorstandsvorsitzende der Skoda Auto, Detlef Wittig, unterzeichneten am Montag in Moskau die entsprechenden Verträge mit der Russischen Föderation und dem Oblast Kaluga.
In der Stadt Kaluga, rund 160 Kilometer südwestlich
von Moskau, wird das neue Werk entstehen. Von russischer Seite
unterzeichneten Minister German Gref für die russische Regierung und
Gouverneur Anatoly Artamonov für den Standort Kaluga die Verträge.
Pischetsrieder sagte: "Mit dem neuen Werk werden wir unsere Position
in Russland in den nächsten Jahren erheblich ausbauen. Dies ist ein
wichtiger strategischer Schritt für unseren Konzern, der auch zur
Sicherung von Arbeitsplätzen in Deutschland beiträgt."
"Wir werden die großen Wachstumschancen des russischen Marktes
entschlossen nutzen", sagte Pischetsrieder. Aufgrund der hohen Zölle
auf importierte Autos seien die Volkswagen- und Skoda-Modelle nur zu
wettbewerbsfähigen Preisen anzubieten, wenn auch in Russland
produziert werde. "Das neue Werk bedeutet geringere Zölle und
günstigere Preise für unsere Autos. Dadurch können wir unsere
Marktvolumen in Russland deutlich steigern und so die Auslastung der
Komponentenwerke des Konzerns erhöhen." Ziel sei es, in etwa vier bis
fünf Jahren den Absatz des Konzerns von derzeit rund 30.000
Fahrzeugen auf dann 150.000 Autos auszubauen.
In der Anlaufphase sollen in Kaluga von der zweiten Jahreshälfte
2007 an teilzerlegte Modelle der Marken Volkswagen und Skoda montiert
werden. Als erstes Fahrzeug wird der Skoda Octavia von den
Montagebändern rollen. Pro Jahr werden so zunächst rund 20.000
Fahrzeuge gefertigt. Parallel dazu wird die Vollfertigung mit
Karosseriebau, Lackiererei und Montage aufgebaut, die ihren Betrieb
in der ersten Jahreshälfte 2009 aufnehmen wird.
Die Marke Volkswagen wird speziell für den russischen Markt ein
Fahrzeug entwickeln. Nach heutigen Plänen soll der Verkaufspreis
dieses Autos unter 10.000 Euro liegen. Die Stufenhecklimousine wird
auf der Plattform des Polo gefertigt. Die Marke Skoda wird den
Octavia bauen.
Das neue Werk wird bis zu 3.500 Arbeitnehmer beschäftigen.
Zahlreiche Teile für die Produktion werden von Zulieferern aus
Russland bezogen werden. Damit wird ein erheblicher Teil der
automobilen Wertschöpfung in Russland anfallen. Getriebe und Motoren
werden aus anderen Konzernstandorten zugeliefert.
Der Aufsichtsrat der Volkswagen AG hatte bei seiner Sitzung am 20. April 2006 den Plänen des Vorstandes zugestimmt, das Konzern-Engagement in Russland deutlich auszuweiten.
Quelle: Pressemitteilung VW Volkswagen AG