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Was ist los auf der Tesla-Baustelle?

Archivmeldung vom 06.05.2021

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 06.05.2021 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Anja Schmitt
Tesla Gigafactory
Tesla Gigafactory

Foto: Michael Wolf, Penig
Lizenz: CC BY-SA 3.0
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Verboten lange Schichten, unerlaubt niedrige Löhne und pandemie-untaugliche Quartiere: Auf diese Formel lassen sich die Vorwürfe bringen, die auf Recherchen von ZDF und „Business Insider“ beruhen. Aber sind diese „unwürdigen Arbeitsbedingungen“, wie „Business Insider“ sich ausdrückt, die Regel oder eine Ausnahme? Und wer ist für sie verantwortlich? „SNA News“ fragt nach.

Das Brandenburgische Landesamt für Arbeitsschutz, Verbraucherschutz und Gesundheit (LAVG) teilt auf Anfrage von SNA News mit, man sei 2021 insgesamt 17 Mal auf der Baustelle gewesen, das letzte Mal am 28. April und komme zu dem Ergebnis: „Nach Einschätzung des LAVG ist die Arbeitsschutzsituation auf der Großbaustelle bisher insgesamt zufriedenstellend.“ Dem LAVG hätten bis zu den Berichten keine Hinweise auf solche Missstände vorgelegen. Und: „Vor diesem Hintergrund der Aussagen im Artikel von „Business Insider“ hat das LAVG umgehend Ermittlungen zu den Hinweisen auf Arbeitszeitüberschreitungen und zu den Unterkunftsbedingungen aufgenommen.“ In der Zwischenzeit hat sich diesen Ermittlungen auch der Zoll angeschlossen.

Telefone schweigen, Mails bleiben unbeantwortet

SNA News wollte von Tesla wissen, was das Unternehmen selbst von den Vorwürfen und den laufenden Ermittlungen hält. Allerdings gestaltete sich die Sache etwas schwieriger, denn die Pressestelle für Europa, die auch die deutsche Fabrik bedient, verfügt anscheinend über keine Telefonnummer und auf die am Dienstag zugesandte Mail hat sie nicht geantwortet. Da Tesla natürlich die Gigafactory nicht selbst baut, sondern die Firma Goldbeck mit dem Bau beauftragt hat, versuchte SNA News es auch dort. Telefonisch wollte das allerdings auch nicht klappen und auf eine Anfrage per Mail gab es ebenso keine Antwort.

Welches Sub-Unternehmen war es denn jetzt?

Vielleicht hat die Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt (IG BAU) nähere Kenntnisse zu der Lage auf der Baustelle, stellte sich SNA News die Frage und nahm auch mit der Gewerkschaft Kontakt auf. Auch Vertreter der Gewerkschaft seien auf dem Bau gewesen, teilte man mit. Man sei von diversen Medien wegen der geschilderten Missstände angefragt worden, die allerdings keine Firma nennen konnten, die für diese Zustände verantwortlich sei.

Das ist nicht unwesentlich, denn an dem Riesenprojekt sind auch sehr viele Firmen beteiligt. Unternehmen beschäftigen Subunternehmen, die teilweise auch wieder Subunternehmen beschäftigen. Da in den Berichten die Rede von polnischen Mitarbeitern ist, könnten die Probleme auf eine beauftragte polnische Firma zurückzuführen sein. Hier gebe es eine große Schwierigkeit, an Informationen zu kommen: die Sprachbarriere. SNA News denkt sich: Sollte sich der Verdacht erhärten, hätte die Berichterstattung fairerweise darauf hinweisen können, dass die Personen zu einer Firma gehören, die einen kleinen Ausschnitt des Baustellen-Universums darstellt.

Wobei das für den Zoll herzlich wenig Unterschied macht. Denn die Sprecherin des Hauptzollamts in Frankfurt an der Oder, Astrid Pinz, teilt gegenüber der „Bild“ ziemlich unzweideutig mit: „Zu den Pflichten des Bauherrn gehört auch, den Mindestlohn zu zahlen beziehungsweise dessen Zahlung zu überwachen.“ "

Quelle: SNA News (Deutschland)

Anmerkung der Redaktion:
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