Umsatz im Dienstleistungsbereich im Jahr 2023 um 2,0 % höher als im Vorjahr
Archivmeldung vom 06.03.2024
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Freigeschaltet durch Mary SmithDer Dienstleistungssektor in Deutschland (ohne Finanz- und Versicherungsdienstleistungen) hat im Jahr 2023 nach vorläufigen Ergebnissen des Statistischen Bundesamtes (Destatis) real (preisbereinigt) 2,0 % und nominal (nicht preisbereinigt) 2,1 % mehr Umsatz erwirtschaftet als im Jahr 2022. Während die realen Umsätze im 1. Halbjahr 2023 gegenüber dem 1. Halbjahr 2022 kräftig um 3,5 % stiegen, fiel das Wachstum im 2. Halbjahr 2023 mit einem Plus von 0,8 % gegenüber dem 2. Halbjahr 2022 moderater aus. Insgesamt erzielte der Dienstleistungssektor im Jahr 2023 den höchsten realen Umsatz seit Beginn der Zeitreihe im Jahr 2015. Verglichen mit dem Vor-Corona-Jahr 2019 lag er um 5,8 % höher.
Reale Umsätze der konsumnahen Dienstleister steigen auf neuen Höchststand
Der reale Umsatzanstieg im Dienstleistungssektor im Jahr 2023 ist unter anderem auf die weiter fortschreitende Erholung im Bereich der konsumnahen Dienstleistungen zurückzuführen, die ihre Leistungen in erster Linie für private Endkunden erbringen. Im Jahr 2023 stiegen die realen Umsätze der konsumnahen Dienstleister gegenüber dem Vorjahr um 5,6 %. Insbesondere im 1. Halbjahr 2023 verzeichneten die konsumnahen Dienstleister mit einem Umsatzplus von 8,7 % einen deutlichen Zuwachs im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. In der zweiten Jahreshälfte lag der Anstieg gegenüber dem Vorjahreszeitraum bei 2,9 %. Die konsumnahen Dienstleistungen waren von den Einschränkungen während der Corona-Pandemie sehr stark betroffen gewesen, hatten aber bereits 2022 fast wieder das Niveau von 2019 erreicht (-0,1 %). Im Jahr 2023 wurde der bisherige Höchstwert des Jahres 2019 sogar um 5,5 % übertroffen.
Unternehmensnahe Dienstleistungsunternehmen ebenfalls mit Rekordumsatz
Die unternehmensnahen Dienstleister, deren Leistungen vorwiegend von Unternehmen und öffentlichen Stellen oder sonstigen Organisationen in Anspruch genommen werden, erwirtschafteten 2023 mit einem realen Zuwachs von 1,1 % gegenüber dem Vorjahr ebenfalls einen neuen Rekordumsatz. Im 1. Halbjahr 2023 verbuchten sie einen Umsatzanstieg von 2,1 % gegenüber dem 1. Halbjahr 2022, wohingegen der Umsatzanstieg in der zweiten Jahreshälfte mit einem Plus von 0,2 % gegenüber dem Vorjahreszeitraum nur gering ausfiel. Die unternehmensnahen Dienstleistungen waren von der Corona-Pandemie weitaus weniger betroffen gewesen als die konsumnahen Dienstleistungen. Der reale Umsatz der unternehmensnahen Dienstleister war im Jahr 2023 trotz des vergleichsweise geringeren Anstiegs um 5,7 % höher als im Jahr 2019.
Methodische Hinweise:
Die zur Preisbereinigung der nominalen Umsatzindizes verwendeten Erzeugerpreisindizes werden quartalsweise veröffentlicht und rückwirkend revidiert. Zudem werden sie am aktuellen Rand mittels linearer Interpolation fortgeschrieben. Dies kann insgesamt dazu führen, dass die Revisionen der realen Umsatzindizes vierteljährlich höher ausfallen können als in den restlichen Berichtsmonaten.
In allen Meldungen zu Konjunkturindikatoren sind die unterschiedlichen Vergleichszeiträume zu beachten. Im Fokus der Konjunkturbeobachtung steht der Vergleich der kalender- und saisonbereinigten Werte zum Vormonat/Vorquartal. Hieraus lässt sich die kurzfristige konjunkturelle Entwicklung ablesen. Der kalenderbereinigte Vorjahresvergleich dient einem längerfristigen Niveauvergleich und ist von saisonalen Schwankungen und Kalendereffekten unabhängig. Im Zuge der Corona-Krise und des Kriegs in der Ukraine kann es aktuell zu sehr unterschiedlichen Ergebnissen im Vormonats-/Vorquartalsvergleich und Vorjahresvergleich kommen.
Quelle: Statistisches Bundesamt (ots)