Immer mehr Frauen erreichen 45 Versicherungsjahre bei der Rente
Archivmeldung vom 05.12.2024
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Freigeschaltet durch Sanjo BabićFrauen, die heute in Rente gehen, haben zunehmend längere Versicherungszeiten als das früher der Fall war. Das zeigen aktuelle Zahlen der Deutschen Rentenversicherung, über die der "Tagesspiegel" berichtet. Im Jahr 2003 hatten demnach nur acht Prozent aller Neurentnerinnen mindestens 45 Versicherungsjahre vorzuweisen, wenn sie erstmals eine Altersrente bezogen. Im Jahr 2023 lag der Anteil schon bei 43 Prozent.
"Grund für diese positive Entwicklung ist vor allem die kontinuierlich
steigende Erwerbsbeteiligung von Frauen - insbesondere in den alten
Bundesländern - und die damit verbundene Beitragszahlung zur
Rentenversicherung", sagte Jens Dirk Wohlfeil, alternierender
Vorsitzender des Vorstandes der Deutschen Rentenversicherung Bund, dem
"Tagesspiegel".
Auch zwei Gesetzesänderungen aus den Jahren 2014
und 2019 wirken sich den Daten zufolge aus: Seitdem sind jeweils mehr
Kindererziehungszeiten anrechenbar. Das ist unter dem Stichwort
"Mütterrente" bekannt und unter Fachleuten wegen der damit verbundenen
Kosten umstritten - auch weil der Bund diese Kosten nur zum Teil durch
Steuermittel ausgleicht und ansonsten die Beitragszahler aufkommen
lässt.
Gestiegen ist im Vergleich auch der durchschnittliche
Rentenanspruch der Frauen. Im Jahr 2003 lag dieser beim Zugang in die
Altersrente nur bei 52 Prozent des Werts der Männer. Im Jahr 2023
erreichten die Frauen hingegen immerhin 72 Prozent des Rentenniveaus von
Männern (1.051 Euro versus 1.449 Euro).
Die Daten zeigen auch,
was sich bei den Männern zwischen den Jahren 2003 und 2023 getan hat.
Der Anteil der Neurentner, die mindestens 45 Versicherungsjahre haben,
stieg von 56 Prozent auf 66 Prozent. Insgesamt ist der Anteil der
Neurentnerinnen und Neurentner mit mindestens 45 Versicherungsjahren,
also der von Frauen und Männern zusammen, von 30 Prozent im Jahr 2003
auf 54 Prozent im Jahr 2023 gestiegen.
Diese positive Entwicklung
müsse durch geeignete Rahmenbedingungen weiter gefördert werden, sagte
Wohlfeil. Es gehe darum, dafür zu sorgen, dass Menschen auch länger
arbeiten können, "insbesondere vor dem Hintergrund der in den nächsten
Jahren noch stärker als bisher in Rente gehenden Babyboomer-Jahrgänge".
Die Rentenversicherung biete Prävention und Rehabilitation an, um die
Beschäftigungsfähigkeit ihrer Versicherten über das gesamte Erwerbsleben
zu erhalten.
Quelle: dts Nachrichtenagentur