Rewe prüft weitere Investitionen in Online-Handel
Archivmeldung vom 01.10.2018
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Freigeschaltet durch André OttDie Rewe-Gruppe bereitet eine Ausweitung ihrer Infrastruktur für den Online-Handel mit Lebensmitteln vor. Nach der kürzlich erfolgten Inbetriebnahme eines weitgehend automatisierten Auslieferungslagers bei Köln fasst das Management neue Projekte ins Auge. "Wir haben uns in zwei, drei weiteren Städten Grundstücke für zusätzliche Onlinelager gesichert", sagte Vorstandschef Lionel Souque der "Welt am Sonntag".
Bevor die Errichtung beginne, müssten aber weitere Voraussetzungen erfüllt werden. "Wir müssen erstens sicher sein, dass das Umsatzpotenzial unseren mittelfristigen Erwartungen entspricht. Zweitens wollen wir wissen, ob die Produktivität sich noch steigern lässt", erklärte Souque dem Blatt. Um welche Städte es sich handelt, sagte er nicht. Das Kölner Auslieferungslager der neuen Generation hatte rund 80 Millionen Euro gekostet. Rewe, nach Edeka zweitgrößte Supermarktkette in Deutschland, ist mit einer Verbreitung des Verkaufs von Lebensmitteln über das Internet in 75 Städten Marktführer in Deutschland. Das Geschäft läuft bisher nicht rentabel.
Trotz der zögerlichen Verbreitung des E-Commerce im Lebensmittelhandel - der Online-Anteil liegt in Deutschland bei lediglich rund einem Prozent - werde das Segment anziehen, zeigte sich der Rewe-Chef optimistisch: "Wenn ich meine drei Kinder sehe, die ganz selbstverständlich alles online machen, von der Verabredung mit Freunden bis zu Spielen, dann bin ich sicher: Auch Lebensmittel werden mittelfristig stärker online verkauft." Davon werde die genossenschaftliche Handelsgruppe profitieren, prophezeite Souque. Rewe liege heute bei Themen wie Prozessdigitalisierung, Einsatz künstlicher Intelligenz und digitaler Kundenkommunikation im Wettbewerb vorn. "Da haben wir einen Erfahrungsvorsprung, den andere nicht einfach in einem oder zwei Jahren aufholen können." Eine Erweiterung des Liefergebiets stehe gleichwohl vorerst nicht auf dem Programm.
Quelle: dts Nachrichtenagentur