Nürnberger Arbeitsmarktforscher entkräften Klagen über Fachkräftemangel
Archivmeldung vom 04.07.2007
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittEine repräsentative Untersuchung des Nürnberger Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) hat ergeben, dass in Deutschland derzeit kein flächendeckender Fachkräftemangel herrscht. Mangel an Fachkräften könne "partiell" auftreten, sei jedoch gesamtwirtschaftlich "kein gravierendes Problem", sagte die IAB-Wissenschaftlerin Anja Kettner zum Hamburger Magazin stern.
Laut der IAB-Studie, die dem stern vorliegt, hat sich die
ungewollte Dauer von Stellenvakanzen im Jahr 2006 verglichen mit dem
Vorjahr im Durchschnitt nur sehr geringfügig von 19 auf 21 Tage
erhöht. Ein knappes Fünftel (19 Prozent) aller offenen Stellen waren
im vergangenen Jahr schwer zu besetzen.
Überdurchschnittliche Besetzungsschwierigkeiten verzeichneten im
Jahr 2006 lediglich Metall-, Elektro- und Fahrzeugindustrie. Doch in
diesem Bereich, der zuletzt stark über Fachkräftemangel geklagt
hatte, hat sich die Dauer der Suche nach Mitarbeitern im
Jahresvergleich von durchschnittlich 70 auf 56 Tage verringert. "Das
lässt vermuten, dass es bei den Klagen nicht immer darum geht, dass
keine geeigneten Personen gefunden werden, sondern dass die Besetzung
ganz schnell gehen soll", so die IAB-Expertin Kettner. Dies gelte
auch für den Bereich der wirtschaftlichen Dienstleistungen, zu denen
das IAB unter anderem die Immobilienwirtschaft sowie die Beratungs-
und IT-Branche zählt.
Die Studienergebnisse sind repräsentativ für die Gesamtwirtschaft, in die Auswertung flossen Antworten von rund 13500 Betrieben ein.
Quelle: Pressemitteilung stern