Wirtschaftsweiser Wiegard gegen Zinssenkung
Archivmeldung vom 24.01.2008
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDer Wirtschaftsweise Wolfgang Wiegard unterstützt den Kurs der Europäischen Zentralbank (EZB) in der Finanzkrise. "Die EZB wartet die weitere Entwicklung ab, und das ist auch richtig so", sagte Wiegard der in Essen erscheinenden "Neuen Ruhr/Neuen Rhein Zeitung" (Freitagausgabe).
"Erstens ist die konjunkturelle Lage in den USA fragiler als in Europa, und zweitens hat die EZB ein anderes Mandat als die Fed", sagte Wiegard mit Blick auf den satzungsmemäßen Auftrag der Notenbank, die allein der Preisstabilität verpflichtet ist. Ebenfalls für angemessen hält Wiegard den Entschluss der amerikansichen Notenbank Federal Reseve (Fed), Anfang der Woche nach dem Crash den Leitzins um 0,75 Prozentpunkte zu senken. "Ich denke, dass die Zinssenkung der Fed kurzfristig richtig war. Längerfristig ist aber darauf zu achten, dass der Fehler der Greenspan-Ära nicht wiederholt wird und die Geldpolitik über längere Zeit zu expansiv wird", warnte der Wirtschaftsweise. "Meines Erachtens macht Bernanke seinen Job bislang aber sehr gut."
Quelle: Neue Ruhr Zeitung / Neue Rhein Zeitung