ManpowerGroup Arbeitsmarktbarometer für Q4/2024: Arbeitsmarkt zeigt Stabilität trotz wirtschaftlicher Herausforderungen
Archivmeldung vom 13.09.2024
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Freigeschaltet durch Sanjo BabićDer deutsche Arbeitsmarkt zeigt sich weiterhin widerstandsfähig. Das zeigen die Einstellungsabsichten der Unternehmen für das 4. Quartal 2024. Der saisonbereinigte Netto-Beschäftigungsausblick (NBA) liegt aktuell bei 22 Prozent und verzeichnet damit einen Rückgang um nur 1 Prozentpunkt zum Vorquartal sowie 2 Punkte im Vergleich zum Vorjahr. Trotz dieser leichten Abkühlung hält sich Deutschland im internationalen Vergleich im oberen Mittelfeld, was die Beschäftigungsdynamik betrifft.
"Insgesamt zeigt sich der deutsche Arbeitsmarkt grundsätzlich stabil, allerdings mit Signalen für eine vorsichtigere Planung der Unternehmen angesichts der aktuellen wirtschaftlichen Unsicherheiten", sagt Iwona Janas, Country Manager der ManpowerGroup Deutschland. "Die Kombination aus anhaltend hoher Inflation, nachlassender Produktion und gestiegener Arbeitslosigkeit sorgt für eine abwartende Haltung bei den Unternehmen. Die Unternehmen navigieren durch ein herausforderndes wirtschaftliches Umfeld, aber der Bedarf an qualifiziertem Personal bleibt hoch, insbesondere in Schlüsselbranchen wie der IT und im Transport-, Logistik- und Automotive-Sektor."
Technologiesektor mit stärkstem Wachstum, Ruhrgebiet führt weiterhin
Die Informationstechnologie ist im 4. Quartal der am stärksten wachsende Sektor mit einem NBA von 44 Prozent, einem Anstieg um 18 Punkte zum Vorquartal. Deutschland belegt damit weltweit Platz sieben in diesem Sektor. Auch die Bereiche Transport, Logistik & Automotive (NBA 31 Prozent) und Konsumgüter & Dienstleistungen (NBA 30 Prozent) entwickeln sich hinsichtlich der Einstellungserwartungen positiv. Dagegen verzeichnet der Energie- und Versorgungssektor starke Schwankungen und fällt aufgrund geopolitischer Spannungen, schwankender Ölpreise und neuer Nachhaltigkeitsvorschriften auf einen NBA von -5 Prozent.
Das Ruhrgebiet bleibt mit einem NBA von 36 Prozent die Region mit den besten Einstellungsabsichten, trotz eines Rückgangs um 19 Punkte seit dem letzten Quartal. München hebt sich ebenso mit einem positiven Trend hervor und verzeichnet einen Zuwachs von 9 Punkten, was die Einstellungsbereitschaft dort auf 20 Prozent anhebt.
Mittelständische Unternehmen besonders optimistisch
Mittlere Unternehmen (250-999 Mitarbeitende) sind mit einem NBA von 31 Prozent besonders optimistisch, einem Anstieg um 7 Punkte zum Vorquartal und Vorjahr. Kleinstunternehmen (< 10 Mitarbeitende) und kleine Unternehmen (10-49 Mitarbeitende) sind pessimistischer, mit einem NBA von 19 bzw. 13 Prozent. Bei diesen sank der NBA um 4 bzw. 7 Punkte.
Zusatzumfragen rund um aktuelle HR-Themen: Arbeitgeber sehen sich zukünftig am längeren Hebel
In Zusatzerhebungen befragte die ManpowerGroup Unternehmen zu Machtverhältnissen in Gehaltsverhandlungen, flexiblen Arbeitszeiten, Arbeitsort sowie ihren Maßnahmen zur Mitarbeiterbindung und LGBTQIA+-Inklusion. 58 Prozent der Arbeitgeber sehen beispielsweise zukünftig den Verhandlungsvorteil bei sich, besonders bei Gehältern und Arbeitsorten (jeweils 59 Prozent), etwas weniger bei flexiblen Arbeitszeiten (56 Prozent). Die ManpowerGroup fragt auch kontinuierlich den Status Quo im Bereich Inklusion ab. In der aktuellen Befragung geben 41 Prozent der Unternehmen an, bereits Inklusionsstrategien für LGBTQIA+ zu haben, weitere 22 Prozent entwickeln noch und 14 % haben keine explizite Strategie.
Die vollständigen Ergebnisse des ManpowerGroup Arbeitsmarktbarometers für Q4/2024 finden Sie unter: Studie Arbeitsmarktbarometer Q4-2024
Die aktuelle Untersuchung wurde am 31. Juli 2024 abgeschlossen. Befragt wurden 1.038 Unternehmen in Deutschland. Der NBA wird berechnet, indem der Prozentsatz der Arbeitgeber, die einen Stellenabbau planen, von jenem der Arbeitgeber, die mit Personalzuwächsen rechnen, abgezogen wird.
Die nächste Umfrage wird im Januar des nächsten Jahres veröffentlicht und über die Einstellungserwartungen für das 1. Quartal 2025 berichten.
Quelle: ManpowerGroup Deutschland GmbH (ots)