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Die Fichte in Mittelgebirgen richtig bewirtschaften

Archivmeldung vom 27.04.2017

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 27.04.2017 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Manuel Schmidt
Sektion Picea Serie Smithianae: Schrenks Fichte (Picea schrenkiana)
Sektion Picea Serie Smithianae: Schrenks Fichte (Picea schrenkiana)

Lizenz: Public domain
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Die Fichte, Baum des Jahres 2017 und als besonders ertragreiche Baumart mit guten und nachgefragten Holzeigenschaften auch als „Brotbaum“ bezeichnet, ist bundesweit immensen biotischen und abiotischen Risiken ausgesetzt. Bereits heute werden circa 30 Prozent des Einschlags in Fichtenbeständen unplanmäßig aufgrund von biotischen und abiotischen Schädigungen durchgeführt. Rasches Handeln ist also erforderlich, wenn es darum geht, weitere Schäden für Umwelt und Wirtschaft abzuwenden. Gemeinsam wollen Sachsenforst und ThüringenForst Konzepte zur risikominimierten Bewirtschaftung der Fichte in den Mittelgebirgen Sachsens und Thüringens erarbeiten.

Aus einer detaillierten Analyse von gegenwärtigem Wachstum, aktuellen Bestockungsverhältnissen und wichtiger Risikofaktoren wie Sturm, Schnee und Borkenkäfer wollen die Experten am Kompetenzzentrum Wald und Forstwirtschaft in Graupa und am Forstlichen Forschungs- und Kompetenzzentrum Gotha spezifische Handlungsstrategien für Waldbau und Forstplanung in den beiden Ländern ableiten. Gebräuchliche Wuchsmodelle wie der Waldwachstumssimulator BWINPro-S sollen in diesem Zusammenhang validiert und, wenn notwendig, weiterentwickelt werden. Als Datenbasis dienen die sächsischen und thüringischen Daten der Bundeswaldinventuren 2 und 3, Fernerkundungsdaten sowie Aufnahmen von Fichtenversuchsflächen der Landesforsten und der TU Dresden, die im Laufe des Projektes durch zusätzliche Erhebungen ergänzt werden sollen.

Die vielfältigen Standortverhältnisse der Fichte in Sachsen und Thüringen ermöglichen es, die Ergebnisse später leichter auf andere fichtenreiche Mittelgebirge wie den Harz oder das Sauerland anzuwenden. „Neben der bundesweiten Anwendbarkeit ist uns besonders die Übertragbarkeit der Ergebnisse in die Praxis wichtig“, erklärt Dr. Kristian Münder vom Staatsbetrieb Sachsenforst, Koordinator des Verbundvorhabens. „Wir wollen nicht nur neue Zahlen und Tabellen produzieren, sondern die Projektergebnisse direkt in die betriebliche Planung unserer Landesforsten sowie den betreuten Körperschafts- und Privatwald integrieren. So können wir dazu beitragen, dass die Fichtenbestände in den Mittelgebirgen risikoärmer bewirtschaftet werden, um unser langfristiges Ziel standortgerechter, stabiler und strukturreicher Mischbestände nicht zu gefährden.“

Quelle: Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe e.V. (idw)

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