Ifo-Präsident: Keine Chance für Batteriezellenfabrik in der Lausitz
Archivmeldung vom 09.07.2019
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Freigeschaltet durch André OttEine Batteriezellen-Produktion für Elektroautos in der Lausitz anzusiedeln, kann nicht erfolgreich sein. Das sagt der Präsident des ifo Instituts Prof. Clemens Fuest dem MDR-Magazin "Umschau". "Es gibt in der Lausitz heute keine Kompetenz im Bereich Batterien und Mobilität. Eine Batteriefabrik könnte erfolgreich sein, wenn sie in Wolfsburg, in Stuttgart oder in München ist, wo wir schon Expertise haben. Diese gibt es in der Lausitz nicht", so der Wirtschaftswissenschaftler.
"Ich halte es für wichtig, dass man sich aktiv um Gebiete wie die Lausitz kümmert, die vom Kohleausstieg betroffen sind. Man muss das auch, um den Menschen eine Perspektive zu geben", sagt Prof. Fuest. Strukturpolitik mit Innovationsförderung zu verbinden, sei jedoch nur sinnvoll, wenn man an Dingen anknüpfen kann, die schon da sind, sagt er mit Blick auf die von Wirtschaftsminister Altmaier angekündigte Milliarden-Förderung für deutsche Batteriezellen-Fabriken. Nach Meinung des Ökonomen ist es erfolgversprechend für die Lausitz , u.a. Hochschulen zu fördern und deren Expertise weiter zu entwickeln, staatliche Behörden dorthin verlagern, den Mittelstand zu fördern sowie die Infrastruktur zu verbessern, so dass das Wohnen in der Region attraktiver wird.
Die Bundesregierung will für Deutschland den Kohleausstieg bis 2038. Die Kommission für Wachstum, Strukturwandel und Beschäftigung (Kohlekommission) hat in ihrem Abschlussbericht Anfang 2019 der Bundesregierung Maßnahmen zur sozialen und strukturpolitischen Entwicklung der Braunkohleregionen empfohlen. Arbeitsplätze, die durch die Schließung der Kohlebetriebe wegfallen, sollen mit der Ansiedlung neuer Unternehmen kompensiert werden. Dabei ging es auch immer wieder um Batteriezellenfabriken in der Lausitz. Für die Förderung einer Batteriezellenfertigung in Deutschland werde die Bundesregierung bis 2021 aus dem Etat des Wirtschaftsministeriums eine Milliarde Euro zur Verfügung stellen, erklärte Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier.
"Umschau"
Dienstag, 9. Juli, 20.15 Uhr, MDR-Fernsehen
mdr-aktuell.de
Quelle: MDR Mitteldeutscher Rundfunk (ots)