Automobilzulieferer Schefenacker trennt sich von seinem Vorstandsvorsitzenden
Archivmeldung vom 13.10.2006
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Freigeschaltet durch Jens BrehlDer defizitäre Schwaikheimer Automobilzulieferer Schefenacker kommt nicht zur Ruhe. Nach Informationen der Stuttgarter Zeitung hat sich der Weltmarktführer bei KfZ-Rückspiegeln mit sofortiger Wirkung vom bisherigen Vorstandsvorsitzenden Hans-Joachim Lange getrennt.
Wie aus dem Umfeld
des Unternehmens zu hören ist, soll nun der bisherige Finanzvorstand
Reiner Beutel Vorstandsvorsitzender werden. Vom Unternehmen war
gestern keine offizielle Bestätigung des Sachverhalts zu erhalten.
"Generell ist jedes Mitglied des Vorstands auswechselbar", sagte ein
Sprecher der Schefenacker AG.
Das Unternehmen verhandelt seit mehreren Wochen mit Gläubigern, um
Fremdkapital in Eigenkapital umwandeln zu können. Die
Verbindlichkeiten sollen um 200 Millionen Euro gesenkt werden,
Gläubiger sollen im Gegenzug Aktien erhalten. "Die Verhandlungen sind
bisher nicht zu einem Abschluss gebracht worden", sagte der
Firmensprecher gestern auf Anfrage. Derweil deutet sich eine weitere
Veränderung beim Unternehmen an. Offenbar wird im Vorfeld der
bilanziellen Transaktion die Gründung einer übergeordneten
Konzerngesellschaft mit Sitz in London in Betracht gezogen. Auch
hierzu war gestern keine Stellungnahme zu erhalten. Schefenacker ist
mittlerweile zusammengenommen mit mehr als 400 Millionen Euro
verschuldet, die jährliche Zinslast liegt bei rund 40 Millionen Euro.
Im vergangenen Jahr setzte das Unternehmen 930 Millionen Euro um.
Quelle: Pressemitteilung Stuttgarter Zeitung