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Weidmann warnt vor Risiken der EZB-Politik

Archivmeldung vom 17.09.2011

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 17.09.2011 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bild: Herbert Walter Krick  / pixelio.de
Bild: Herbert Walter Krick / pixelio.de

Die Europäische Zentralbank (EZB) hat nach Ansicht von Bundesbank-Präsident Jens Weidmann durch ihre geldpolitischen Maßnahmen zur Beruhigung der Märkte "beträchtliche Risiken" in ihre Bilanz genommen. Das bedeute "natürlich zugleich, dass Risiken zwischen den Steuerzahlern einzelner Länder umverteilt werden", sagte er im Gespräch mit dem "Spiegel". "Wir müssen diese Risiken wieder reduzieren, denn für diese Risiken steht mit 27 Prozent der deutsche Steuerzahler gerade."

Weidmann hatte zusammen mit EZB-Chefvolkswirt Jürgen Stark gegen den Ankauf von Anleihen hochverschuldeter Euro-Staaten wie Griechenland und zuletzt auch Italien durch die EZB gestimmt. Die Deutschen waren jedoch weitgehend isoliert, Stark erklärte deshalb am 9. September seinen Rücktritt.

Weidmann sieht sich "in der Tradition der stabilitätspolitischen Prinzipien der Bundesbank, die auch von der deutschen Öffentlichkeit gestützt wird". Er werde diese Position auch weiter im EZB-Rat einbringen. Weidmann hält es für falsch, "unter Berufung auf einen allgemeinen Notstand alle bewährten Prinzipien der Geldpolitik über Bord zu werfen. "Springt die Geldpolitik erst einmal ein, wird es immer wieder Gründe geben, die vermeintlich für eine Fortsetzung dieser Maßnahme sprechen", sagte der Bundesbank-Präsident. Wenn die Geldpolitik in die Märkte eingreife, reduziere sie den Druck auf die betroffenen Regierungen, die notwendigen Reformen einzuleiten. Auch sei nur die Politik demokratisch legitimiert, Sparprogramme aufzulegen oder Rettungspakete zu schnüren.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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