Größte Stimmzetteldruckerei hält Neuwahlen im Januar für riskant
Archivmeldung vom 11.11.2024
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 11.11.2024 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Sanjo BabićDer Geschäftsführer von Deutschlands größter Stimmzetteldruckerei hält einen Neuwahltermin im Januar für riskant. "Zwei bis drei Wochen mehr sollte man sich in jedem Fall Zeit nehmen", sagte Bastian Beeck von der "Köllen Druck und Verlag" dem "Stern".
"Mit ganz viel Biegen und Brechen bekämen wir das zwar hin", sagte
Beeck. Papier sei längst reserviert, das sei nicht das Problem. Aber
durch die kurzen Fristen würde die Fehleranfälligkeit der Wahl erheblich
steigen.
Das Unternehmen "Köllen Druck und Verlag" beliefert
einen Großteil der 11.000 deutschen Kommunen mit Stimmzetteln. In jedem
Wahljahr werden in der Druckerei in Bonn Millionen Stimmzettel gedruckt
und geliefert.
Immer wieder würden dabei Fehler passieren, so
Beeck. Das sei normal. Aber diesmal würde keine Zeit für Korrekturen
bleiben. Besonders die Briefwahl sieht Beeck bedroht: "Das Zeitfenster
dafür würde bei einem derart frühen Wahltermin besonders kurz
ausfallen", sagte der Unternehmer.
Er rechnet mir nur etwa einer
Woche, in der die Bürger ihr Kreuz per Post setzen könnten, nachdem sie
die Unterlagen erhalten haben. Schneller gehe es nicht. Denn bis
Weihnachten passiere sowieso nichts mehr. "Es gibt keine Anlieferung
zwischen Weihnachten und Neujahr", sagte Beeck. Die Logistikspeditionen
würden in diesen Tagen nicht zur Verfügung stehen. Das liegt an Urlauben
und Heimreisen, denn viele Fahrer kommen nicht aus Deutschland.