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Nahverkehrsunternehmen Abellio droht mit Insolvenz: Briefe an fünf Ministerpräsidenten

Archivmeldung vom 14.06.2021

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 14.06.2021 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Sanjo Babić
Bild: Thorben Wengert / pixelio.de
Bild: Thorben Wengert / pixelio.de

Abellio Deutschand, das in fünf Bundesländern (NRW, BW, Niedersachsen, Sachsen-Anhalt, Thüringen) operierende Nahverkehrsunternehmen, steckt in erheblichen finanziellen Schwierigkeiten. Die Tochter der Niederländischen Staatsbahn (NS) droht mit dem Gang zum Insolvenzrichter, falls die Verkehrsverbünde nicht finanziell nachlegen.

In einem Schreiben erklärt Wopke Hoekstra, Finanzminister des Nachbarlandes, den Ministerpräsidenten der fünf betroffenen Länder: "Intensive Gespräche mit den regionalen Aufgabenträgern haben bisher nicht zu einer Anpassung der langfristigen Verkehrsverträge und einer angemessenen Kompensation geführt. Diese Mehrkosten gefährden nun die Fortführung eines qualitativ hochwertigen Schienenpersonennahverkehrs durch Abellio." Die stark steigenden Personalkosten, vor allem für Lokführer, machen zahlreichen Bahnunternehmen zu schaffen. Hinzu kommt der durch Baustellen und Langsamfahrstellen desolate Zustand des Bahnnetzes sowie dessen Überlastung: Werden Züge nicht pünktlich gefahren, sind die Nahverkehrsunternehmen zu erheblichen Strafzahlungen verpflichtet.

"Jetzt gilt es, die sehr vertrauensvollen Gespräche zum Abschluss zu bringen", schreibt Abellio Deutschland an seine Mitarbeiter und verschweigt ihnen den zweiten Teil der Botschaft, der folgt, wenn dieser "Plan A" nicht umgesetzt wird. Der "Plan B" wird von der Spitze des Verkehrsverbundes Rhein-Ruhr, wo Abellio einer der größten Leistungsträger ist, so zusammengefasst: Mit Blick auf die Frist und die Höhe der Nachforderung sei Plan A "absolut unrealistisch". Die acht Aufgabenträger des Nahverkehrs in den fünf Bundesländern seien in enger Abstimmung "bis zur Insolvenzrechtlichen Betreuung/Beratung". Abellio Deutschland hat von sich aus bereits einen prominenten Insolvenzrechtler als Generalbevollmächtigen engagiert.

Quelle: Neue Ruhr Zeitung / Neue Rhein Zeitung (ots)

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