Chinesische Firmen geben mehr für Übernahmen in Deutschland aus
Archivmeldung vom 27.12.2014
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Freigeschaltet durch Manuel SchmidtChinas Unternehmen kaufen unvermindert Unternehmen in Deutschland. In diesem Jahr haben chinesische Investoren mehr für Übernahmen hierzulande ausgegeben, als für alle Direktinvestitionen im vergangenen Jahr, zu diesem Ergebnis kommt eine Analyse der Beratungsfirma "Gingko Tree Advisors" für die Zeitung "Welt".
Die Analysten haben alle großen Übernahmen mit chinesischer Beteiligung in diesem Jahr untersucht. Insgesamt wechselten dabei Unternehmen im Wert von rund 1,74 Milliarden Euro den Besitzer. Zum Vergleich: Im Jahr 2013 betrugen alle chinesische Direktinvestitionen hierzulande nur 1,5 Milliarden Euro. In diesem Wert sind nicht nur Übernahmen enthalten, sondern auch andere Formen direkter Investitionen.
Tatsächlich dürfte das Volumen der Übernahmen in diesem Jahr sogar höher gewesen sein als in der aktuellen Untersuchung ermittelt. Denn kleine Transaktionen, deren Volumen geringer ist als 10 Millionen Euro werden in der Regeln nicht öffentlich.
Die chinesischen Käufer hatten es wie in vergangenen Jahren vor allem auf Mittelständler aus den traditionell starken Branchen hierzulande abgesehen. Bei mehr als der Hälfte der registrierten Geschäfte waren die Übernahmeziele Maschinenbauer, Industrieausrüster und Automobilzulieferer.
Die weitaus größte Transaktion war der Verkauf des Automobilzulieferers Hilite aus Marktheidenfeld an den Rüstungs- und Flugzeugkonzern Aviation Industry of China (AVIC). Der Mittelständler wechselte für mehr als eine halbe Milliarde Euro den Besitzer. Auch beim zweitgrößten Handel war AVIC der Käufer: Im Januar kauften die Chinesen für rund 300 Millionen Euro den Zementanlagenbauer KHD Humboldt Wedag.
Quelle: dts Nachrichtenagentur