Fondsgebundene Lebensversicherungen: Kunden erleiden Verluste in Milliardenhöhe
Archivmeldung vom 20.08.2009
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 20.08.2009 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Thorsten SchmittKunden mit Lebensversicherungen haben im Krisenjahr 2008 insgesamt Guthaben in Höhe von rund zehn Milliarden Euro verloren. Das berichtet das Anlegermagazin 'Börse Online' unter Berufung auf aktuelle Zahlen des Branchendienstes map-report. Der Absturz zum Bilanzstichtag 2008 traf Millionen Versicherte, die fondsgebundene Policen besitzen.
Die Versicherer verkaufen hierzulande zunehmend solche Fondspolicen, die keine oder nur geringe Garantien beinhalten. 2008 schrumpften die Guthaben, die in der entsprechenden Deckungsrückstellung lagern, laut map-report branchenweit von 41 auf gut 31 Milliarden Euro. Rechnet man noch verlorene Zuflüsse aus Neubeiträgen ein, dürfte sich der Fehlbetrag sogar auf zwölf bis 13 Milliarden summieren, sagte der Versicherungsmathematiker Axel Kleinlein gegenüber 'Börse Online'.
Die Krisenverluste der Kunden spiegeln einen Strategiewechsel in der Branche wider. Die Lebensversicherer verkaufen auch deshalb zunehmend Fondspolicen ohne oder mit geringer Gewähr, um selbst weniger Garantien übernehmen zu müssen, berichtet 'Börse Online'. Das Anlagerisiko tragen damit immer öfter die Versicherten. Der Risikotransfer zeigt bereits durchschlagende Effekte: Bei einem steigenden Bestand an Fondspolicen sanken im Krisenjahr 2008 die Leistungsverpflichtungen der Versicherer gegenüber ihren Kunden von 710 auf 708 Milliarden Euro.
Quelle: Börse Online