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Ifo-Chef Fuest sperrt sich gegen höheren Mindestlohn

Archivmeldung vom 16.04.2016

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 16.04.2016 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Clemens Fuest (2012)
Clemens Fuest (2012)

Foto: Gorinin
Lizenz: CC-BY-2.0
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Der neue Ifo-Chef Clemens Fuest legt sich mit den Gewerkschaften an, die wie Verdi-Chef Frank Bsirske eine rasche Anhebung des Mindestlohns von derzeit 8,50 auf zehn Euro fordern. "Ich bin gegen einen höheren Mindestlohn", sagte Fuest im Gespräch mit der "Süddeutschen Zeitung".

Fuest gehört der unabhängigen Kommission der Bundesregierung an, die derzeit über einen höheren Mindestlohn für 2017 debattiert. Im Gespräch war bisher analog zur allgemeinen Lohnentwicklung eine Anhebung auf knapp neun Euro. Fuest begründet sein Nein vor allem mit der Zuwanderung. Generell gelte: "Mehr Mindestlohn, mehr Arbeitslosigkeit."

Der neue Ifo-Chef richtet eine starke Warnung an Griechenland, das derzeit wieder mit den Euro-Partnern im Clinch liegt: "Es war immer klar, dass Griechenland nur weitere Hilfen erhalten kann, wenn es mit den Partnern kooperiert. Will Griechenland das nicht, muss man über einen Austritt sprechen."

Fuest sieht generell den Euro bedroht: "In den letzten Jahren werden die Spielregeln in der Eurozone immer mehr infrage gestellt. Es wird verlangt, dass die Staaten gemeinsam haften, aber jeder verschuldet sich, wie er will: Das ist der sichere Weg in die Schuldenunion." Der Ökonom schlägt vor, Eurostaaten nur noch konjunkturunabhängige Defizite von 0,5 Prozent des Bruttoinlandsprodukts zu erlauben. Höher soll sich ein Land nur über nachrangige Anleihen verschulden dürfen, die zuerst ausfallen - entsprechend hohe Zinsen würden Investoren verlangen.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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