EU-Energiekommissar Oettinger warnt vor Strom-Blackouts
Archivmeldung vom 15.10.2013
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittEU-Energiekommissar Günther Oettinger (CDU) warnt vor Strom-Blackouts als Folge verfehlter Energiepolitik. "Ich glaube, dass die Energiewirtschaft und die Netzbetreiber mit hoher Kompetenz die Versorgungssicherheit gewährleisten. Aber die Gefahr von Blackouts wächst", sagte Oettinger der "Rheinischen Post". "Ich bin besorgt, dass die deutschen Energiekonzerne für die Champions League und im globalen Maßstab nicht wettbewerbsfähig genug sind. Das heißt: Wir brauchen eine Energieindustrie-Strategie", forderte er.
Zugleich forderte der EU-Energiekommissar ein Energieministerium in Deutschland. Derzeit seien die Energiezuständigkeiten zu stark zerstückelt. "Eine Bündelung ist absolut wünschenswert, damit die nächste Regierung in Sachen Energie nach innen und in Europa mit einer Stimme sprechen kann. Das könnte in einem Energieministerium geschehen", so der CDU-Politiker. Zugleich hält Oettinger die Befreiungen für energieintensive Unternehmen von der Ökostrom-Umlage (EEG-Umlage) für nötig. "Die Industrie braucht die Ermäßigungen und Befreiungen oder sie kann in Deutschland nicht mehr produzieren - und die Arbeitsplätze wären weg." EU-Wettbewerbskommissar Joaquin Almunia prüft dagegen derzeit, ob es sich bei den Befreiungen um unerlaubte Beihilfen handelt. Im schlimmsten Fall drohen den Unternehmen Millionen-Rückzahlungen.
Oettinger warnt RWE vor Braunkohle-Ausstieg
EU-Energiekommissar Günther Oettinger schlägt angesichts der RWE-Planspiele, vorzeitig aus der Braunkohle-Förderung auszusteigen, Alarm: "Den Braunkohletagebau und die Kohleverstromung vorschnell zu beenden, wäre für Deutschland höchst unklug", sagte er der "Rheinischen Post". "Deutsche Kohlekraftwerke sind im Weltmaßstab relativ effizient und relativ sauber - etwa was Schwefeldioxid und Stickoxid-Emissionen angeht. Deswegen würde ich ungern sehen, dass Kohlekraftwerke in Deutschland abgeschaltet werden - und in Indien, China und Russland mehr denn je laufen." Außerdem stärke eine gewisse Menge Eigenkohle die Unabhängigkeit von Lieferanten wie Russland. "Und das ist gut", so Oettinger.
Quelle: dts Nachrichtenagentur