Fast 24 000 bayrische Familienunternehmen brauchen eine Nachfolge
Archivmeldung vom 10.04.2015
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Freigeschaltet durch Manuel SchmidtDie stabile Konjunktur in Deutschland und neue rechtliche Regelungen sorgen dafür, dass es für die Regelung der Unternehmensnachfolge aktuell ein erfolgversprechendes Umfeld gibt. Darauf wies Dr. Matthias Schwierz, Mitglied des Vorstands des Bundesverbandes Merger&Acquisitions (BM&A) und Geschäftsführer der LKC Transaction GmbH hin. In Bayern stehen nach Zahlen des Bonner Instituts für Mittelstandsforschung und des BM&A fast 24 000 Unternehmen für den Zeitraum 2014-2018 vor einer Nachfolgeregelung. Nur in dem Land mit den meisten Unternehmen, nämlich Nordrhein-Westfalen, sind es mehr.
Die Möglichkeiten, eine gute Zukunftsregelung für das eigene Unternehmen und dessen Beschäftigte zu finden, sind nach Worten von Schwierz so vielfältig wie selten zuvor. Sie reichen von Erbfolge oder Schenkung in der Familie über verschiedene Formen des Verkaufs bis hin zu Verpachtung oder Stiftung. "Auch wenn sich etwas mehr als die Hälfte der Unternehmen für eine familieninterne Lösung entscheiden, so ist festzustellen, dass in fast einem Drittel aller Fälle der Verkauf die geeignete Lösung ist", sagte Schwierz.
Positiv wirkt sich nach Einschätzung von Schwierz das vor zwei Jahren verabschiedete Gesetz zur Erleichterung der Sanierung von Unternehmen (ESUG) aus. Dank des Schutzschirmverfahrens und der sogenannten vorläufigen Eigenverwaltung können Unternehmer die Geschäfte trotz Insolvenzverfahren weiterführen und nach einer neuen tragfähigen Lösung suchen. "Also auch dann, wenn Betriebe in der Krise sind, ist eine geordnete Übergabe an einen Nachfolger möglich. Allerdings ist das ein komplexes Verfahren, das meistens nicht ohne Expertenberatung geht", sagte Schwierz.
Quelle: Sozietät LKC Kemper Czarske v. Gronau (ots)