Tarifverhandlungen: Länder weisen Gewerkschaftsforderungen zurück
Archivmeldung vom 21.01.2019
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 21.01.2019 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch André OttKurz vor Beginn der Tarif- und Besoldungsverhandlungen für die Angestellten und Beamten der Länder hat der Verhandlungsführer der Länder, Matthias Kollatz (SPD), die Gewerkschaftsforderungen als nicht bezahlbar zurückgewiesen. Berechnungen der Länder hätten ergeben, dass die Forderungen der Gewerkschaft Verdi und des Deutschen Beamtenbundes (DBB) 1,3 Milliarden Euro im Jahr kosten würden, sagte Kollatz der "Bild am Sonntag".
"Wir haben eine positive wirtschaftliche Situation, und es ist auch wichtig, dass die Mitarbeiter des öffentlichen Dienstes daran beteiligt werden. Aber die Forderungen sind so nicht umsetzbar", so Kollatz weiter. Verdi und der Deutsche Beamtenbund fordern unter anderem sechs Prozent mehr Lohn, mehr Urlaub, mehr Samstagszulagen und eine Übernahmepflicht von Azubis. Insgesamt sind drei Verhandlungsrunden angesetzt. Verdi-Chef Frank Bsirske begründete die Forderungen mit dem demographischen Wandel.
Nur mit einem ansprechenden Gehalt könne ein Fachkräftemangel im öffentlichen Dienst abgewendet werden. "Jeder vierte Beschäftigte im Länderbereich geht in den kommenden Jahren in Rente. Es müssen also genügend Ersatzarbeitskräfte gefunden werden, damit der öffentliche Dienst funktionstüchtig bleibt", sagte Bsirske der "Bild am Sonntag". Deshalb müssten die Länder "attraktiv sein für die notwendigen Nachwuchskräfte, auch beim Lohn", so der Verdi-Chef weiter.
Quelle: dts Nachrichtenagentur