Experte erwartet harten Verdrängungswettbewerb im Anleihengeschäft
Archivmeldung vom 16.04.2014
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittKlaus Diederichs, Chairman Europa von der US-Investmentbank JP Morgan, erwartet für die nächsten Jahre einen harten Verdrängungswettbewerb im Geschäft mit Anleihen, Währungen und Rohstoffen. "Nur eine Handvoll globaler Anbieter in diesem werden übrig bleiben", sagte Diederichs, einer der wenigen deutschen Top-Banker, in einem Interview mit dem "Handelsblatt" (Donnerstagsausgabe).
Nach Analysen seines Hauses müsse das Ertragsvolumen mindestens bei 20 Milliarden Euro liegen, damit sich die erheblichen Investitionen in Technologie rechneten. Diederichs macht sich deshalb für große globale Banken stark. "Eine Großbank mit diversifizierten Finanzprodukten und Kunden, die auch noch geographisch breit aufgestellt ist, kann Krisen in der Branche und im eigenen Haus leichter abfedern". Aus seiner Sicht haben die US-Banken die Finanzkrise schneller verkraftet als die europäischen. Doch Länder wie Deutschland als drittgrößte Wirtschaftsnation weltweit könnten es sich nicht leisten, "das Feld allein ausländischen Banken zu überlassen". Den Terminplan der Europäischen Zentralbank zur Überprüfung der Qualität der Vermögenswerte der systemrelevanten Banken hält er für sehr ambitioniert.
Das sei ein "Mammutprojekt" sagte er mit Blick auf die USA, wo ursprünglich 18 Banken einen Test unterzogen wurden und die Zahl zuletzt auf 30 Institute erhöht wurde.
In Europa schaut sich die EZB aber 128 Banken genau an, was teilweise von Wirtschaftsprüfern, teilweise von den Aufsehern selbst übernommen wird.
Quelle: dts Nachrichtenagentur