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Ex-Monopolkommissionschef Zimmer begrüßt Tengelmann-Zerschlagung

Archivmeldung vom 18.10.2016

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 18.10.2016 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Niederlassung München der Kaiser’s Tengelmann AG, 2006
Niederlassung München der Kaiser’s Tengelmann AG, 2006

Foto: Okfm
Lizenz: GFDL
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Daniel Zimmer, ehemaliger Chef der Monopolkommission, hat die Ankündigung von Tengelmann-Chef Karl-Erivan Haub, die Kaiser’s-Tengelmann-Supermarktkette zu zerschlagen, begrüßt. "Aus wettbewerblicher Sicht ist die Aufteilung von Kaiser’s Tengelmann eine bessere Lösung als ein Komplettverkauf aller Filialen an Edeka. Es wäre sinnvoll, wenn die Filialen an jene Supermarktbetreiber gehen, die am jeweiligen Standort noch nicht dominant sind", sagte Zimmer dem "Handelsblatt".

Zimmer war als Chef der Monopolkommission zurückgetreten, nachdem Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel (SPD) die erheblichen Bedenken der Wettbewerbshüter in den Wind geschlagen hatte und die Übernahme von Kaiser’s Tengelmann unter aufschiebenden Bedingungen per Ministererlaubnis genehmigt hatte. Von einem Schlichtungsverfahren, wie es Gabriel nun vorgeschlagen hat, hält Zimmer wenig: "Ich verstehe nicht, warum es jetzt ein Schlichtungsverfahren geben soll. Eine Aufteilung auf mehrere Käufer hätte man schon vor eineinhalb Jahren anstreben sollen, als das Kartellamt den Verkauf an Edeka untersagt hat. Damals waren viele Filialen noch attraktiver, und es gab zahlreiche Kaufinteressenten."

Zimmer warnte davor, dass die Komplettübernahme der Märkte durch Edeka bei möglichen Verhandlungen doch noch realisiert werden könnte: "Eine Lösung sollte es jedenfalls nicht geben: Dass die Wettbewerber ihre Klagen vor dem Oberlandesgericht Düsseldorf gegen Bezahlung zurückziehen und die Kaiser’s Tengelmann-Märkte komplett an Edeka gehen."

Zimmer warnte vor den negativen Folgen für die Beschäftigten. "Weil es zwischen diesen Unternehmen besonders viele Überschneidungen im Filialnetz gibt, könnte das sogar für die Beschäftigungssituation die schlechteste Lösung sein: Edeka hätte an vielen Standorten zwei Filialen und bräuchte nur eine. Damit bestünden langfristig Anreize zur Schließung vieler Filialen."

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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