Piëch gerät immer mehr ins Visier der Staatsanwälte
Archivmeldung vom 06.12.2006
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Freigeschaltet durch Jens BrehlBei der Aufarbeitung der VW-Affäre gerät nach einem Bericht des Hamburger Magazins stern der heutige Aufsichtsratsvorsitzende Ferdinand Piëch zunehmend in den Blick der Staatsanwälte. Es geht dabei um die Frage, wer die Vergabe der "Sonderboni" an Ex-Betriebsratschef Klaus Volkert bewilligt hat.
Nicht zuletzt mit diesen Zahlungen, die sich binnen zehn Jahren auf
rund zwei Millionen Euro addierten, begründet die Staatsanwaltschaft
ihre Anklage gegen den einstigen Personalvorstand Peter Hartz wegen
Untreue und Begünstigung.
Hartz hatte in seiner Vernehmung die alleinige Verantwortung für die heimlichen Zahlungen übernommen, doch seine Aussage weist Ungereimtheiten auf. Nachdem der stern darüber berichtete, zweifelt nun auch die Staatsanwaltschaft, ob nur Hartz über die umstrittenen Sonderboni entschieden haben kann.
Aufklärung soll laut stern demnächst eine Vernehmung des einstigen
VW-Vorstandes Jens Neumann bringen, der Mitglied im zuständigen
Ausschuss für die Bezahlung von Führungskräften war. "Wir schließen
aber auch nicht aus, dass wir noch einmal Ferdinand Piëch zu diesen
Vorgängen befragen", sagte der Braunschweiger Oberstaatsanwalt Klaus
Ziehe dem Magazin.
Piëch hatte bei seiner Zeugenaussage im vergangenen März angegeben, sich nicht präzise an die Vorgänge um die Boni für Volkert erinnern zu können.
Quelle: Pressemitteilung stern