Versichertenbund warnt vor Garantiezinssenkung auf 1,25 Prozent
Archivmeldung vom 09.01.2014
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 09.01.2014 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDer Bund der Versicherten warnt (BdV) vor einer Umsetzung der Empfehlung der Deutschen Aktuarvereinigung (DAV), den Garantiezins auf 1,25 Prozent zu senken. Dies wäre aus Sicht des BdV der Todesstoß für das deutsche System der Lebensversicherung: "Wenn die Empfehlung umgesetzt wird und der Garantiezins auf 1,25 Prozent gesenkt wird, dann ist das der Abschied vom bisherigen deutschen System der Lebensversicherung, wie wir es seit 100 Jahren kennen", sagte BdV- Vorstandssprecher Axel Kleinlein der "Berliner Zeitung".
Ein Zinssatz von 1,25 Prozent sichere den Anlegern in vielen Fällen nicht einmal den Erhalt ihres Kapitals, denn ein Teil der Ansparsumme sei ja für die Risikoabsicherung bestimmt und stehe deshalb im Alter nicht mehr zur Verfügung. "Real, also nach Abzug der Inflation, werden Kunden von Lebensversicherungen bei diesem Zinssatz sogar deutliche Verluste erleiden", sagte der BdV-Chef dem Blatt. Kleinlein geht davon aus, dass die Versicherungsunternehmen die Senkung des Garantiezinses nutzen werden, um den Kunden ihre neuartigen Garantiemodelle schmackhaft zu machen. So bieten zum Beispiel die Branchengrößen Allianz und Ergo seit kurzem Lebensversicherungen mit abgespeckten Renditegarantien an. Im Gegenzug für den Teilverzicht auf Garantien werden den Kunden höhere Zinsen als bei normalen Lebensversicherungsverträgen in Aussicht gestellt, wenn das allgemeine Zinsniveau wieder steigt.
Quelle: dts Nachrichtenagentur