"Mondpalast"-Besitzer Stratmann macht Schulden, damit sein Theater überlebt
Archivmeldung vom 03.07.2020
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Freigeschaltet durch André OttMondpalast-Prinzipal Christian Stratmann macht erstmals in der Geschichte des Wanne-Eickeler Komödientheaters Schulden, um das Haus vor dem Aus zu bewahren. In einem Gespräch mit der Westdeutschen Allgemeinen Zeitung räumte er ein, angesichts der Corona-Krise zunächst über eine endgültige Schließung nachgedacht zu haben.
"Ich hätte aus meiner Altersversorgung eine Summe entnehmen können, um das Theater zu schließen und alle Verpflichtungen zu begleichen. Ich hab mich anders entschieden: Ich habe mich verschuldet, damit der Mondpalast weiterleben kann. Unserer Arbeit, der Atmosphäre und den Menschen wäre ein Aus einfach nicht gerecht geworden", so Stratmann zur WAZ.
Unterstützung in der Krise durch die öffentliche Hand habe sein Theater bisher nicht erhalten. Derzeit liefen Anträge für einen Fonds des Landes. "Aus dem Riesen-Corona-Schirm der vielen Milliarden bekommen die privaten Theater allerdings nicht einen Cent", so Stratmann.
Den Mondpalast hatte der 69-jährige Stratmann 2004 gegründet. Das Theater, das seit seiner Gründung über eine Million Besucher gezählt hat, war seit Bestehen ohne jede Subvention ausgekommen. Anfang September will Stratmann den Spielbetrieb wieder komplett aufnehmen.
Quelle: Westdeutsche Allgemeine Zeitung (ots)