Union-Investment: Kleinfeld hätte ohne von Pierer freie Hand bei Siemens
Archivmeldung vom 14.04.2007
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Freigeschaltet durch Jens BrehlDer Verbleib von Heinrich von Pierer an der Spitze des Siemens-Aufsichtsrats engt nach Meinung von Investoren den Handlungsspielraum von Vorstandschef Klaus Kleinfeld ein. "Man müsste einen Schlussstrich unter die Vergangenheit ziehen und einen ganz neuen Schritt in die Zukunft machen", sagte Christoph Niesel, Fondsmanager bei Union Investment, dem Tagesspiegel am Sonntag.
Dann
hätte Kleinfeld "noch freiere Hand beim Konzernumbau". Union
Investment zählt zu den größten Investoren beim Technologiekonzern
Siemens.
Ein Rücktritt kommt für von Pierer aber offenbar nach wie vor nicht in Frage - zumal er auch im Aufsichtsrat weiterhin starken Rückhalt hat. "Es gibt überhaupt keine Diskussion im größeren Kreis um einen Rückzug von Pierers", sagte ein Mitglied des Aufsichtsrats dem Tagesspiegel am Sonntag. Die durchgängige Meinung sei, dass von Pierer "seinen Job zu Ende machen soll."
Beim Konzernumbau sieht Fondsmanager Niesel Siemens-Chef Kleinfeld
aber auf dem richtigen Weg. "Ohne die vorgenommenen Umbaumaßnahmen
wäre Siemens ein Übernahmekandidat geworden", glaubt er. Die
Loslösung der Automobilzuliefer-Sparte VDO sei "der nächste richtige
Schritt", da der Bereich sehr kapitalintensiv sei und sich kaum
höhere Margen erzielen ließen. Einen Verkauf hält Niesel allerdings
für eine bessere Lösung als den geplanten Börsengang, weil das mehr
Geld und mehr Synergien bringe.
Quelle: Pressemitteilung Der Tagesspiegel