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Banken kassieren heimlich hohe Provisionen von Fondsanlegern

Archivmeldung vom 06.08.2008

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 06.08.2008 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Das Anlegermagazin 'Börse Online' veröffentlicht in seiner neuen Ausgabe (33/2008, EVT 7. August) zum ersten Mal, wie viel deutsche Onlinebroker mit beliebten Fonds verdienen. Nur wenige Privatanleger wissen, dass Fondsgesellschaften den Depotbanken jedes Jahr Geld überweisen, solange der Anleger den Fonds im Depot hält.

Diese so genannte Bestandsprovision ist Teil der Verwaltungsgebühr, die Anleger an die Fondsgesellschaft zahlen.

Bisher haben Banken diese Provsionen geheim gehalten. Die neuen Regeln der europäischen Finanzrichtlinie MiFID verpflichten sie jedoch, die Provisionen auf Nachfrage offen zu legen. ,Börse Online' hat jetzt bei sechs großen Onlinebrokern nachgefragt.

Die Onlinebroker kassieren demnach jedes Jahr bis zu 1,05 Prozent des angelegten Fondsvermögens. Und das kann den Anleger viel Rendite kosten; bei einer langfristigen Anlage über zehn Jahre immerhin 10,50 Prozent. Anleger erfahren die exakte Höhe der Provisionen aber nur, wenn sie bei ihrer Bank nachfragen.

Ein weiteres Ergebnis der Auswertung: Bestandsprovisionen machen inzwischen einen hohen Anteil an den jährlichen Verwaltungsgebühren der Fonds aus - teilweise bis zu 60 Prozent. In den vergangenen Jahren haben Banken die Ausgabeaufschläge, die beim Fondskauf anfallen, gesenkt. Gleichzeitig haben die Fondsgesellschaften die Verwaltungsgebühren, aus denen die Bestandsprovisionen gezahlt werden, auf breiter Front erhöht.

Quelle: Börse Online

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