Kfz-Gewerbe: Leasingfahrzeuge belasten Autohandel massiv
Archivmeldung vom 08.02.2010
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 08.02.2010 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDer deutsche Autohandel muss in diesem und im kommenden Jahr mit hohen Verlusten beim Verkauf falsch kalkulierter Leasingfahrzeuge rechnen. Außerdem hat die Abwrackprämie die schlechte Ertragslage des Handels nur wenig verbessert, 2008 lagen die Renditen im Schnitt bei minus 0,6 Prozent.
"Wir haben noch keine genauen Zahlen, aber wir gehen davon aus, dass 2009 aus der roten Null eine schwarze Null geworden ist", sagte Robert Rademacher, Präsident des Zentralverbands des deutschen Kraftfahrzeuggewerbes (ZDK), dem "Tagesspiegel". Er warnte vor erheblichen Belastungen durch Leasingrückläufer: "2010 und 2011 werden es sicher noch einige hunderttausend Leasingfahrzeuge sein, die die Händler zu überhöhten Preisen ankaufen müssen", sagte der ZDK-Präsident. Ein Teil der Last wird Rademacher zufolge auf die Kunden abgewälzt: "In der Tendenz wird das Fahrzeugleasing teurer." Weil die Hersteller die Restwerte von Leasingfahrzeugen zu hoch angesetzt haben, müssen die Händler nach dem Auslaufen der Leasingverträge die Fahrzeuge überteuert zurücknehmen und die Verluste tragen. Daimler unterstützt seine Händler inzwischen mit Millionen, indem sich der Konzern an den Verlusten beteiligt. "Daimler ist Vorreiter, Volkswagen und BMW haben die Absicht nachzuziehen. Einen echten Kompromiss mit ihren Händlern haben sie aber noch nicht gefunden", sagte Rademacher. "Es muss dringend mehr passieren", sagte Rademacher dem Tagesspiegel.
Quelle: Der Tagesspiegel