Infineon will neue Fabriken wie geplant bauen
Archivmeldung vom 09.08.2024
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Freigeschaltet durch Sanjo BabićDer deutsche Halbleiterhersteller Infineon denkt trotz der aktuellen Tech-Krise an Übernahmen und will seine geplanten Fabriken weiter bauen.
"Wir schauen uns den Markt immer an, aber das muss strategisch,
finanziell und kulturell passen. Es gibt immer wieder Stellen, wo wir
uns ergänzen könnten, gerade in den USA und Europa", sagte der
Infineon-Vorstandsvorsitzende Jochen Hanebeck der "Süddeutschen
Zeitung". Er fügte an: "Wir könnten uns Übernahmen in Höhe von ein paar
Milliarden Euro leisten."
Der Halbleitermarkt ist gerade in
Turbulenzen, Intel zum Beispiel hat Massenentlassungen angekündigt und
will sparen. Die Pläne für neue Werke von Intel, etwa in Magdeburg,
könnten bedroht sein. "Die beiden Projekte in Dresden mit unserer
Beteiligung sind voll im Zeitplan", sagte Hanebeck dazu. Der Bau der
neuen Infineon-Fabrik in Dresden komme gut voran. Ab September nächsten
Jahres sollten die Maschinen kommen, 2026 starte bereits die Produktion.
"Da sind wir also voll im Plan", so Hanebeck. Das gelte auch für die
neue Dresdner Fabrik des taiwanesischen Konzerns TSMC, an der Infineon
mit zehn Prozent beteiligt ist. "Am 20. August erfolgt der Spatenstich
für dieses Joint Venture", berichtet Hanebeck.
Die
milliardenschwere Förderung für Fabriken durch die Bundesregierung und
die EU-Kommission verteidigt er: "Wenn Europa aus diesen Förderungen
aussteigt, würden die Fabriken eben nicht hier, sondern an anderer
Stelle gebaut. Es ist eine politische Entscheidung, welche Industrie man
fördert. Viele Länder haben die strategische Bedeutung der
Chipindustrie erkannt." Und er betont: "Deutschland und Europa sollten
mit am Tisch sitzen, wenn es um Halbleiter geht. Wir können dann
mitreden, wenn andere Regionen Druck ausüben wollen."
Quelle: dts Nachrichtenagentur