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Immer weniger Netto vom Brutto

Archivmeldung vom 23.07.2008

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 23.07.2008 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Oliver Randak

Von jedem verdienten Euro bleibt Deutschlands Arbeitnehmern immer weniger netto übrig: Von 100 Euro kommen noch gut 64 Euro im Portemonnaie des Beschäftigten an. Das ist weniger als noch vor fünf oder gar zehn Jahren.

Deutschen Arbeitnehmern bleibt von ihrem Bruttolohn etwas weniger übrig als vor gut zehn Jahren. Von 100 Euro Bruttolohn kamen bei den Vollzeitbeschäftigten im Produzierenden Gewerbe, Handel, Kredit- und Versicherungswesen 2006 durchschnittlich 64,41 Euro netto an, wie das Statistische Bundesamt am Mittwoch mitteilte. 1995 und 2001 waren es nach Abzug von Lohnsteuern und Sozialbeiträgen noch 65,23 beziehungsweise 64,77 Euro. Durchschnittlich 3093 Euro brutto im Monat verdiente ein Vollzeitbeschäftigter im produzierenden Gewerbe oder im Dienstleistungsbereich im Oktober 2006, wie das Statistische Bundesamt am Mittwoch in Wiesbaden mitteilte. Von dieser Summe gingen 1107 Euro an den Staat und die Sozialversicherungssysteme - übrig blieben 1986 Euro netto. Wer in einem großen Unternehmen arbeitet, verdient nach Angaben der Statistiker mehr: In Firmen mit mehr als 1000 Beschäftigten betrug der durchschnittliche Bruttolohn 3618 Euro, in Firmen mit 100 bis 249 Arbeitnehmern 2900 Euro und in kleinen Firmen mit zehn bis 19 Beschäftigten 2534 Euro.

Auch die Berufe mit den höchsten Bruttoverdiensten ermittelte das Statistische Bundesamt: Es sind Geschäftsführer und Geschäftsbereichsleiter mit 92.556 Euro im Jahr, gefolgt von Rechtsvertretern und -beratern mit 82.135 Euro. Auch Unternehmensberater, Ärzte und Chemiker bekommen demnach ein überdurchschnittliches Gehalt. Am unteren Ende der Skala liegen die Friseure mit 15.787 Euro brutto im Jahr. Auch Gebäudereiniger, Raumpfleger und Wursthersteller verdienen sehr wenig. Zusätzlich zu ihrem Monatslohn erhalten viele Arbeitnehmer Sonderzahlungen. Dabei zeigt sich, dass diese Zahlungen - Urlaubsgeld, Weihnachtsgeld oder Leistungsprämien - bei höheren Einkommen auch höher ausfallen und zudem einen größeren Anteil am Jahresverdienst ausmachen. So erhielten Geschäftsführer im Schnitt 16.017 Euro pro Jahr zusätzlich, das entspricht 17,3 Prozent des gesamten Jahresverdienstes. Friseure waren auch hier Schlusslicht mit 337 Euro Sonderzahlung, was gerade einmal 2,1 Prozent am Jahresverdienst ausmacht.

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