AOK Sachsen-Anhalt muss wieder Zusatzbeitrag erheben
Archivmeldung vom 19.12.2020
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Freigeschaltet durch André OttDie AOK Sachsen-Anhalt muss im kommenden Jahr neben dem allgemeinen Beitragssatz von 14,6 Prozent wieder einen Zusatzbeitrag erheben. Vorbehaltlich der Zustimmung des sachsen-anhaltischen Sozialministeriums wird er bei 0,6 Prozent liegen. Das berichtet die in Halle erscheinende Mitteldeutschen Zeitung. Die größte Kasse Sachsen-Anhalts Kasse hatte ihren Zusatzbeitrag erst Anfang des Jahres komplett gestrichen.
Für einen AOK-Versicherten mit einem Bruttogehalt beziehungsweise einer Rente von 1.000 Euro heißt das, dass er im Jahr 36 Euro mehr zahlt. Bei 2.500 Euro Einkommen sind es bereits 90 Euro mehr. Entsprechend steigen auch die Lohnnebenkosten der Arbeitgeber.
Der Hintergrund: Reguläre Preissteigerungen aber beispielsweise auch Impfungen gegen Corona, Corona-Tests sowie die Behandlung von Covid-19-Patienten führen 2021 zu einer Finanzlücke von 16 Milliarden Euro in der gesetzlichen Krankenversicherung. Das Maßnahmepaket der Bundesregierung zur Schließung dieser Lücke, das am Freitag im Bundesrat die letzte parlamentarische Hürde genommen hat, prognostiziert, dass höhere Zusatzbeiträge etwa drei Milliarden Euro in den Gesundheitsfonds spülen, fünf Milliarden stellt der Bund aus Steuermitteln zur Verfügung. Den größten Anteil - acht Milliarden Euro - sollen die Krankenkassen beisteuern.
Sie sind verpflichtet, Finanzreserven teilweise an den Gesundheitsfonds abzuführen. Von den acht Milliarden Euro kommt mehr als eine halbe Milliarde aus Sachsen-Anhalt. Die Hauptlast hat nach eigenen Angaben mit rund 400 Millionen Euro die AOK zu tragen. Sachsen-Anhalts größte Kasse hat diese Rücklagen bisher genutzt, um den Zusatzbeitrag niedrig beziehungsweise bei null zu halten.
Quelle: Mitteldeutsche Zeitung (ots)