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Neue Einfamilienhäuser nicht teurer als 1995

Archivmeldung vom 01.08.2011

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 01.08.2011 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bild: obs/Landesbausparkassen
Bild: obs/Landesbausparkassen

Bauherren von Einfamilienhäusern in Deutschland haben im Jahre 2009 Baukosten von 1.330 Euro pro Quadratmeter eingeplant - fast exakt denselben Ansatz wie Mitte der 90er Jahre. Wie eine Auswertung der Zahlen des Statistischen Bundesamtes durch LBS Research ergibt, ist der aktuelle Kostenvorsprung der neuen Länder nach wie vor erheblich: Während der Quadratmeter im Osten im Schnitt 1.122 Euro kostete, lag er in den alten Ländern bei 1.400 Euro. Speziell mit Reihenhäusern lassen sich im Westen wie im Osten im Vergleich zu frei stehenden Immobilien pro Quadratmeter im Schnitt Einsparungen von einem Fünftel realisieren.

Werte von 900 Euro pro Quadratmeter wie bei Reihenhäusern machen nach Auskunft der LBS-Experten deutlich, dass vor allem in den neuen Bundesländern nach wie vor gute Möglichkeiten bestehen, mit kosten- und flächensparenden Bauformen die Schwelle zum Bau eigener vier Wände zu senken. Auch bei Doppelhäusern werde hier die Marke von 1.000 Euro vielfach kaum überschritten. Hinzu komme noch, dass die Wohnflächen in diesen Objekten niedriger seien. Deshalb lägen die gesamten Baukosten für Reihenhäuser und Doppelhaushälften in den neuen Ländern im Durchschnitt bei weniger als 120.000 Euro, während sie bei frei stehenden Objekten bei 150.000 Euro lägen.

Offensichtlich spielen nach Auskunft von LBS Research die Baukosten bei der Auswahl der Gebäudeform nicht unbedingt die entscheidende Rolle. Denn in den neuen Ländern entstehen mittlerweile 88 Prozent der neuen Eigenheime als frei stehende Objekte, während dieser Anteil 1995 noch bei 69 Prozent lag. Nicht ganz so ausgeprägt, aber in der Tendenz ähnlich ist die Entwicklung in den alten Ländern, wo 2009 immerhin noch 30 Prozent der Eigenheime als Doppel- und Reihenhäuser entstanden (nach 35 Prozent im Jahre 1995). Gerade hier wird deutlich, dass vor allem in den wirtschaftsstarken Ballungsräumen mit knappem und teurem Grundstücksangebot die Reihenhäuser - zusammen mit Wohneigentum auf der Etage - eine kostengünstige Alternative für den Wohneigentumserwerb darstellen.

Der Trend zu mehr Qualität zeigt sich nach Einschätzung der LBS-Experten nicht nur beim Zug ins frei stehende Eigenheim, sondern auch an den gestiegenen Wohnflächen bei allen Objekttypen. Am stärksten ist dies sogar bei den Reihenhäusern zu beobachten, wo in Ost und West gleichermaßen die Marke von 125 Quadratmetern überschritten wird. Insgesamt bleibt die Wohnfläche von neuen Eigenheimen, dominiert von den frei stehenden Häusern, im Durchschnitt in den neuen Ländern mit 130 Quadratmetern um 12 Prozent hinter dem westdeutschen Wert (148 Quadratmeter) zurück. Für ein ostdeutsches Eigenheim liegen die veranschlagten Baukosten im Schnitt unter 150.000 Euro, während das westdeutsche knapp über 200.000 Euro liegt, also über ein Drittel höher.

Dass die günstige Preissituation sich allmählich dem Ende zuneigt, schließt LBS Research aus den neusten Informationen der Baupreisstatistik. So sei der Baukostenindex 2010 um ein Prozent gegenüber dem Vorjahr gestiegen und liege im Mai 2011 bereits 2,7 Prozent über dem Vorjahrsniveau. Immerhin, so die Experten, bleibe bemerkenswert, dass die Bauherren und Planer offenbar intensiv auf Maßnahmen zur Kostensenkung dringen. Anders sei nicht zu erklären, dass insbesondere die im Vergleich zu Mitte der 90er Jahre noch einmal deutlich gesteigerte energetische Qualität im Neubau (in vielen Fällen sogar deutlich über den verschärften gesetzlichen Anforderungen) bislang so gut wie gar nicht "in die Preise gegangen" seien.

Quelle: Bundesgeschäftsstelle Landesbausparkassen (ots)

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