Ein Jahr danach: Lidl hat aus dem Überwachungsskandal gelernt
Archivmeldung vom 30.01.2009
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDie Berichte über Mitarbeiter-Bespitzelungen bei der Deutschen Bahn AG rufen den Lidl-Skandal in Erinnerung, den das Magazin Stern im März 2008 aufdeckte. Seither hat der Discounter eine Reihe von Maßnahmen ergriffen, um den Datenschutz für Beschäftigte und Kunden dauerhaft zu gewährleisten.
Der ehemalige Bundesbeauftragte für Datenschutz und Lidl-Berater Dr. Joachim Jacob stellt die Details des neuen "ganzheitlichen Datenschutzkonzepts" der Neckarsulmer im Interview mit Der Handel vor: "In 34 Regionalgesellschaften wurden bereits betriebliche Datenschutz-beauftragte bestellt und entsprechend geschult. Organisationsrichtlinien und Leitsätze für alle Mitarbeiter sollen den Datenschutz fest im Unternehmen verankern." Auf Detektive und Videoaufzeichnungen verzichtet das Unternehmen seit April 2008 vollständig, zunächst sollen verbindliche Kriterien für deren Einsatz geschaffen und schriftlich niedergelegt werden. "Ich bin der Ansicht, dass Kameras so wenig wie möglich zum Einsatz kommen sollten. Um Diebstähle oder Überfälle zu verhindern, wird man aber nicht ganz darauf verzichten können", erläutert Jacob. "Unser Ziel ist es, ein Stufenkonzept zu entwickeln, mit dem für verschiedene Gefährdungsgrade in den Filialen die jeweils angemessenen Kontrollinstrumente festgelegt werden", führt der renommierte Datenschutzexperte aus. "Wir haben keinen Zeitdruck und wollen eine möglichst optimale Lösung finden, die musterhaft auch für andere Unternehmen in diesem Bereich sein soll". Das vollständige Interview mit Dr. Joachim Jacob lesen Sie in der aktuellen Ausgabe von Der Handel (Deutscher Fachverlag, Frankfurt am Main), die am Mittwoch, 4. Februar 2008 erscheint, und sich in der Titelgeschichte mit den Auswirkungen der geplanten Datenschutznovelle für die Handelsbranche befasst.
Quelle: Der Handel