Clyvia gewinnt aus stark verschmutztem Bilgenöl reines Heizöl
Archivmeldung vom 24.05.2006
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDer Clyvia Technology GmbH ist es im Laborversuch gelungen, aus stark verschmutztem Bilgenöl reines Heizöl zu gewinnen, das der DIN-Norm 51603 entspricht, wobei die Ausbeute bei knapp 80 Prozent des Ausgangsmaterials lag. Das teilte das Unternehmen in Wegberg mit.
Als Bilgenöl werden die Öl- und Treibstoffreste bezeichnet, die
sich an der tiefsten Stelle eines Schiffes, der sogenannten Bilge,
sammeln. Jährlich fallen davon alleine im Hamburger Hafen rund 40.000
Tonnen und an den Ostseehäfen weitere 300.000 Tonnen an.
In dem vorliegenden Fall - der eingereichten Probe eines
potenziellen Kunden - handelte es sich um ein Gemisch aus Schmieröl,
Treibstoffresten und Putzmitteln sowie Kühl- und Kondenswasser und
eingetretenem Süß- oder Salzwasser, wobei die genaue Zusammensetzung
des Gemisches nicht bekannt war.
Bei der Durchführung des Versuchs wurde das Bilgenöl in einer
Vorwärmphase zunächst für eine halbe Stunde auf 100 Grad Celsius
erhitzt, um das noch vorhandene Restwasser zu entfernen. Anschließend
wurde die Temperatur auf den Siedebereich hochgefahren, der zwischen
205 und 375 Grad Celsius liegt. Die entstandenen Fraktionen wurden
danach als Gesamtprobe von einem unabhängigen Labor analysiert und
entsprachen in ihrer Zusammensetzung der eines Heizöls.
Qualität des gewonnen Heizöls übertrifft in einigen Punkten die
DIN-Norm.
Die Qualität des Bilgenöl-Destillates übertraf dabei in einigen
Punkten - Heizwert, Cloudpunkt, Koksrückstand, Wasser- und
Schwefelgehalt sowie Asche - sogar noch die Anforderungen an leichtes
Heizöl nach DIN 51603-1. Besonders erfreulich war der niedrige
Schwefelgehalt. In weiteren Versuchen ist noch abzuklären, bei
welchen Temperaturen und Verweilzeiten das gewünschte Produkt in
größtmöglicher Ausbeute entsteht.
Im Gegensatz zum angelieferten Bilgenöl, das den typischen Geruch
von Mineralöl hatte, entstanden durch das Cracken zum Teil sehr
unangenehm riechende Fraktionen. Dieses Phänomen ist auch aus der
Erdölfraktionierung bekannt. Der unangenehme Geruch nimmt jedoch mit
der Zeit ab und war nach rund zehn Tagen weitgehend verschwunden.
Alternativ können dem Produkt auch Geruchsadditive beigemengt werden.
Insgesamt ist man bei Clyvia mit den Versuchsergebnissen sehr
zufrieden und hat damit unter Beweis gestellt, dass aus Bilgenöl
durch das Verfahren der fraktionierten Depolymerisation grundsätzlich
Heizölfraktionen gewonnen werden können.
Quelle: Pressemitteilung Clyvia Inc.