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Automobilzulieferer: Produktion von Pkw-Reifen geht deutlich zurück

Archivmeldung vom 11.10.2021

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 11.10.2021 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Sanjo Babić
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Bild: Statistisches Bundesamt

"Von O(ktober) bis O(stern)", so lautet eine Faustregel für den Wechsel von Reifen - deren Hersteller auch unter den Folgen der Corona-Pandemie leiden. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilt, erreichte die inländische Produktion von Autoreifen krisenbedingt einen neuen Tiefststand.

Im Jahr 2020 wurden rund 36,3 Millionen Reifen für Pkw produziert - das war rund ein Viertel (26,6 %) weniger als im Vorjahr und ein Rückgang um 40,6 % gegenüber 2015. Dieser Trend setzt sich auch im Jahr 2021 fort: Im 1. Halbjahr lagen die Produktionszahlen zwar 20,0 % über dem Vorjahreszeitraum, aber immer noch deutlich unter dem Niveau im vergleichbaren Vorkrisenzeitraum (-25,4 % gegenüber dem 1. Halbjahr 2019).

Der Produktionsrückgang in Deutschland spiegelt sich auch in den Umsätzen der Reifenhersteller wider. Diese erwirtschafteten im Jahr 2020 rund 4,9 Milliarden Euro und verzeichneten damit ein Umsatzminus von 19,1 % gegenüber dem Vorjahr. Im längerfristigen Vergleich gingen die Umsätze um mehr als ein Viertel (26,8 %) zurück: Im Jahr 2015 lagen sie noch bei insgesamt 6,7 Milliarden Euro.

Import im 1. Halbjahr 2021: -6,5 % gegenüber Vorkrisenzeitraum

Auch der Außenhandel mit Pkw-Reifen litt unter den weltweiten Auswirkungen der Corona-Pandemie. Im Jahr 2020 wurden mit 74,8 Millionen Autoreifen rund 13,4 % weniger eingeführt als im Jahr 2019. Die Ausfuhrmengen lagen mit 54,5 Millionen Stück ein Fünftel (20,6 %) unter dem Niveau des Vorjahres. Dies setzte sich auch im 1. Halbjahr 2021 fort: Zwar stieg sowohl die Einfuhr (+23,7 %) als auch die Ausfuhr (+16,7 %) zum Vorjahreszeitraum, das vergleichbare Vorkrisenniveau wurde jedoch nicht erreicht (gegenüber 1. Halbjahr 2019: Import -6,5 %; Export -16,7 %).

Einfuhrpreis für Naturkautschuk im August 2021 fast 42 % über Vorjahresmonat

Lieferengpässe und eine große weltweite Nachfrage sorgen seit Längerem für wachsende Rohstoffpreise bei dem für die Reifenherstellung wichtigen Kautschuk. Die Einfuhrpreise von Naturkautschuk waren im August 2021 um 41,7 % höher als im Vorjahresmonat. Synthetischer Kautschuk verteuerte sich im gleichen Zeitraum um 46,7 %. Kautschuk wird nicht nur bei der Produktion von Autoreifen verwendet, sondern auch zu Dichtungen, Schutzhandschuhen, Luftballons, Klebebändern oder Kondomen verarbeitet. Auswirkungen der erhöhten Einfuhrpreise auf die Erzeuger- oder Verbraucherpreise von Autoreifen sind aktuell noch nicht zu beobachten.

Quelle: Statistisches Bundesamt (ots)

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