ZDF-Magazin "WISO": Arbeitsagenturen verweigern Vermittlungsgutscheine
Archivmeldung vom 25.09.2006
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDie Agenturen für Arbeit verweigern Arbeitslosen Vermittlungsgutscheine bei Jobangeboten über private Arbeitsvermittler. Das berichtet das ZDF-Wirtschaftsmagazin "WISO" am heutigen Montag, 25. September 2006.
Der Redaktion liegen mehrere
Fälle vor, in denen die private Vermittlung von Langzeitarbeitslosen
gescheitert ist, weil Fall-Manager den Gutschein nicht erteilt haben.
Die Nürnberger Zentrale kritisiert das Vorgehen der örtlichen
Arbeitsagenturen: "Jedes Jobcenter müsste glücklich sein, wenn ein
Arbeitslosengeld-II-Empfänger auch über einen privaten Jobvermittler
in Arbeit kommt", kritisiert Ulrich Waschki, Pressesprecher der
Bundesagentur für Arbeit. Er hält die Beträge zwischen 1000 und 2000
Euro, die bei einer erfolgreichen Vermittlung an die private
Konkurrenz gehen, für eine gute Investition.
Die Zentrale kann den Arbeitsagenturen nicht vorschreiben,
Vermittlungsgutscheine auszugeben, da diese zu den freiwilligen
Leistungen gehören. Damit sind die Arbeitslosen vom Wohlwollen der
Sachbearbeiter abhängig.
Die Job-Center haben die Ablehnung damit begründet, dass die
Regierung 1,1 Milliarden Euro für die Förderung von
Langzeitarbeitslosen gestrichen habe, wie Betroffene in "WISO"
berichten. Ein Fallmanager verlangte vorab einen Arbeitsvertrag. Der
Arbeitslose lief so Gefahr, auf den Kosten für die private
Vermittlung sitzen zu bleiben.
Private Jobvermittler erhalten über die Vermittlungsgutscheine bis
zu 2000 Euro von der Arbeitsagentur, wenn sie einen Arbeitslosen
erfolgreich vermitteln.
Mehr Informationen dazu in der "WISO" Sendung am Montag, 25. September 2006, um 19.25 Uhr. Es moderiert Michael Opoczynski.