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ZTE zahlte Konzernmanager mehr als 150.000 Euro für geheime Infos aus Einkaufsfirma BuyIn

Archivmeldung vom 30.07.2016

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 30.07.2016 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Bild: Dieter Schütz / pixelio.de
Bild: Dieter Schütz / pixelio.de

Die Staatsanwaltschaft Bonn beschuldigt zwei Manager des chinesischen Konzerns ZTE, einen Manager der Deutschen Telekom für die Beschaffung geheimer Informationen bestochen zu haben. Dies berichtet die in Düsseldorf erscheinende "Rheinische Post" unter Verweis auf Quellen im Unternehmen, der Justiz sowie Bestätigungen bei Telekom und Staatsanwaltschaft Bonn.

Konkret ging es um Informationen aus dem Unternehmen BuyIn, das für die Telekom und den französischen Konzern Orange (früher France Telecom) den weltweiten Einkauf mit einem Volumen von 25 Milliarden Euro koordiniert.

Sebastian Buß, Sprecher der Staatsanwaltschaft Bonn, sagte der "Rheinischen Post: "Es wird gegen einen früheren Mitarbeiter der Deutschen Telekom und zwei Manager von ZTE unter anderem wegen des Verdachts der Bestechlichkeit und Bestechung im geschäftlichen Verkehr ermittelt. In diesem Zusammenhang sind die Büroräumlichkeiten von ZTE in Bonn durchsucht worden." Die Telekom bestätigte gegenüber der "Rheinischen Post", Strafanzeige gegen zwei namentlich genannte ZTE-Manager wegen des Verdachts auf Bestechlichkeit und Bestechung sowie wegen Geheimnisverrats gestellt zu haben.

Nach Informationen der "Rheinischen Post" erhielt der beschuldigte Telekom-Manager mehr als 150.000 Euro Bestechungsgeld. Er räumte das Vergehen bei einer internen Vernehmung bereits im Februar ein. Er gab dabei an, von welchen zwei ZTE-Managern er bestochen worden war. Danach stellte die Telekom Strafanzeige. Bei der Durchsuchung der Bonner Büros von ZTE wurden die beschuldigten Personen aber nicht mehr aufgefunden.

Staatsanwaltschafts-Sprecher Buß: "Der Aufenthaltsort der zwei ZTE-Mitarbeiter ist uns aktuell nicht bekannt." Die Telekom forderte ZTE auf, die Affäre mit Hilfe einer internationalen Rechtsanwaltskanzlei aufzuklären und mit den Behörden zu kooperieren. Intern soll Vorstandschef Tim Höttges den Vorgang als "unerträglich" bezeichnet haben, berichtet die "Rheinische Post". Aufmerksam auf die Bestechung wurde die Telekom durch einen anonymen Hinweis.

Die Deutschland-Zentrale von ZTE hat sich trotz mehrfacher Nachfrage der Redaktion bislang nicht zu der Affäre geäußert.

Quelle: Rheinische Post (ots)

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