Thyssen-Krupp-Chef Schulz weist Kritik der Betriebsräte im WAZ-Interview scharf zurück
Archivmeldung vom 27.04.2009
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittThyssen-Krupp-Chef Ekkehard Schulz hat die Kritik der Betriebsräte an seiner Führung scharf zurückgewiesen.
"In diesem Fall ist die Kritik der Betriebsräte an mir völlig unberechtigt und auch sehr ärgerlich. Ich weiß wirklich nicht, was die Arbeitnehmervertreter damit bezwecken, mich zum Buhmann zu stempeln", sagte Schulz in einem Interview mit der Westdeutschen Allgemeinen Zeitung (WAZ, Dienstagausgabe). Er habe nie betriebsbedingte Kündigungen ausgeschlossen, so Schulz. "Ich habe allerdings noch letzten Donnerstag den Betriebsräten gesagt, dass ich sehr sicher bin, dass wir den Umstrukturierungsprozess ohne betriebsbedingte Kündigungen hinbekommen. Insofern haben die Betriebsräte meine Aussagen in der Öffentlichkeit fast schon ins Gegenteil verkehrt." Schulz sagte, er habe die volle Unterstützung des Vorsitzenden der Krupp-Stiftung, Berthold Beitz, und des Aufsichtsratschefs Gerhard Cromme. "Noch am Freitag war ich mit beiden zusammen, und Beitz hat mir auf die Brust geklopft und gesagt: ,Sie haben mein Vertrauen, das müssen wir gemeinsam durchziehen, das werden wir schaffen. Das ist Ihre Bewährungsprobe.'" Der Thyssen-Krupp-Chef schloss nicht aus, Partnerschaften bei den stark verteuerten Stahlwerken in Brasilien und dem US-Bundesstaat Alabama einzugehen. "Es ist in der Tat so, dass es eine Reihe von Interessenten gibt. Ich schließe nicht aus, strategische Partner mit hineinzunehmen, wenn das industrielle Konzept stimmt."
Quelle: Westdeutsche Allgemeine Zeitung