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Deutsche-Bank-Chef Cryan warnt vor "Wettrüsten" bei Managergehältern

Archivmeldung vom 09.03.2017

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 09.03.2017 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Bild: Bernd Kasper / pixelio.de
Bild: Bernd Kasper / pixelio.de

John Cryan, Vorstandschef der Deutschen Bank, hat vor einem "Wettrüsten" bei den Managergehältern gewarnt. Die Aufsichtsräte der Unternehmen müssten mehr Verantwortung in dieser Frage übernehmen, sagte Cryan dem "Handelsblatt". "Eines der Probleme ist, dass viele Mitglieder dieser Gremien wollen, dass ihr Vorstandschef auch in Sachen Bezahlung zu den besten 25 Prozent seiner Vergleichsgruppe gehört, sonst kann er ja kein guter Manager sein", sagte der britische Bankmanager.

"Umgekehrt will keiner seinen Vorstandschef in den unteren 25 Prozent sehen. So entsteht eine Art ungesundes Wettrüsten bei der Bezahlung." Cryan und seine Vorstandskollegen hatten nach einem erneuten Milliardenverlust der Deutschen Bank im vergangenen Jahr freiwillig auf ihre Boni verzichtet: "Persönlich kann ich die Diskussion sehr gut verstehen", sagte Cryan zur politischen Debatte über hohe Boni für Topmanager.

"Wir haben 2016 insgesamt elf Milliarden Euro für Gehälter und Prämien ausgegeben, das macht im Schnitt pro Mitarbeiter 110.000 Euro. Mein Grundgehalt liegt bei 3,8 Millionen Euro, das ist etwa das 35-fache unseres Durchschnittsgehalts. Wie könnte ich mich darüber beschweren?" Allerdings müsse auch die Deutsche Bank in Zukunft wieder Boni bezahlen, um wettbewerbsfähig zu bleiben.

"Es kann auch nicht sein, dass ein Vorstand der Deutschen Bank auf Dauer keinen Bonus bekommt. Das Resultat wäre, dass kaum noch ein guter Manager zu uns kommen würde." Cryan zeigte sich zudem besorgt darüber, dass die ungleiche Verteilung der Einkommen den gesellschaftlichen Zusammenhalt gefährden könnte.

"Man muss kein großer politischer Denker sein, um darin den Nährboden für Populismus zu sehen. Die Kandidaten dieser Bewegung nutzen es aus, dass viele Menschen nicht oder nur wenig von dem Wohlstand profitiert haben, der in den vergangenen Jahren geschaffen wurde."

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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