Banken schließen viele Filialen in Sachsen-Anhalt
Archivmeldung vom 18.09.2021
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Freigeschaltet durch Sanjo BabićDie Sparkassen, Genossenschaftsbanken und privaten Banken in Sachsen-Anhalt streichen ihr Filialnetz zusammen. In den vergangenen fünf Jahren schrumpfte das Netz der Beratungsstellen beim Branchenprimus Sparkasse um zwölf Prozent, bei den Volksbanken fiel sogar knapp ein Drittel aller Filialen weg.
Auch die Commerzbank will in den kommenden zwei Jahren jeden Dritten Standort schließen. Das ergab eine Recherche der Mitteldeutschen Zeitung.
Die Gründe für den Abbau sind bei fast allen gleich: "Mehr Kunden erledigen ihre normalen Bankgeschäfte online", sagt der Präsident des Ostdeutschen Sparkassenverbandes (OSV), Micheal Ermrich. Dies lässt sich für alle Kreditinstitute auch in Zahlen fassen: Fast zwei Drittel der Kunden nutzen inzwischen Online-Banking. In der Pandemie mit vielen geschlossenen Filialen nahm das noch einmal zu. Ein weiterer Grund: Durch die Niedrigzinsen verdienen die Geldhäuser weniger. Es muss also gespart werden. OSV-Chef Ermrich versichert jedoch: "Ein flächendeckendes Filialnetz gehört zu unserer DNA, sie bleibt erhalten. Kunden suchen gerade bei wichtigen Fragen die Beratung vor Ort."
Bei den 13 Sparkassen in Sachsen-Anhalt ging die Zahl der Filialen von 2016 bis 2020 von 328 auf 288 zurück. Die 14 Volksbanken und Raiffeisenbanken haben ihr Filialnetz in den letzten fünf Jahren von 138 auf 93 reduziert. Die Deutsche Bank hat 14 Filialen im Land und in den vergangenen Jahren eine in Staßfurt (Salzlandkreis) geschlossen. Die Commerzbank will in den kommenden zwei Jahren die Zahl der Filialen von 23 auf 16 reduzieren. Eine weitere Filiale fiel bereits 2019 weg.
Quelle: Mitteldeutsche Zeitung (ots)