Henkel macht letztes Werk in Ostdeutschland dicht
Archivmeldung vom 21.10.2024
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Freigeschaltet durch Sanjo BabićPersil- und Pril-Produzent Henkel schließt ein Werk in Deutschland. Die Produktion am Standort Heidenau südlich von Dresden werde zum Jahresende eingestellt, berichtet das "Handelsblatt" unter Berufung auf Unternehmens- und Betriebsratskreise. In den ersten Monaten des kommenden Jahres wird das Werk demnach abgewickelt. Der Dax-Konzern habe die Pläne auf Anfrage bestätigt, schreibt die Zeitung.
Heidenau ist mit rund 40 Beschäftigen einer der kleineren Standorte von
Henkel in Deutschland - und der letzte in Ostdeutschland. Dort
produziert Henkel Heißschmelzklebstoffe, die etwa in der Möbel-, der
Auto- oder der Lebensmittelindustrie zum Einsatz kommen. Das Werk in
Heidenau ist laut Unternehmenskreisen "nicht gerade die kostengünstigste
Produktionsstätte". Die Klebstoffproduktion bei hohen Temperaturen
brauche viel Energie. Zudem sei das Werk nicht ausgelastet und es
bestehe Sanierungsbedarf, sagte ein Insider der Zeitung.
Ein
Konzernsprecher sagte, dass man "derzeit an der Optimierung unseres
europäischen Lieferketten- und Produktionsnetzwerkes im
Unternehmensbereich Adhesive Technologies" arbeite. "Unser Ziel ist es,
das Produktionsnetzwerk an aktuelle Marktanforderungen anzupassen und
unsere Kostenwettbewerbsfähigkeit zu stärken", ergänzte er. Die
Produktion aus Heidenau solle in andere europäische Werke transferiert
werden.
Bei Henkel läuft seit Frühjahr 2022 ein großer
Konzernumbau. Die schwächelnde Kosmetiksparte wurde mit dem Wasch- und
Reinigungsmittelgeschäft zusammengelegt. Auch im Adhesive Technologies
genannten Geschäftsfeld mit Klebstoffen gibt es Umbauten. Henkel
beschäftigt weltweit rund 47.800 Mitarbeiter, 8.400 davon in
Deutschland.
Quelle: dts Nachrichtenagentur