BDI-Präsidenten Hans-Olaf Henkel: Mit Aktien von Skandalbanken verspekuliert
Archivmeldung vom 30.11.2009
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittHans-Olaf Henkel, früherer Präsident des Bundesverbandes der Deutschen Industrie, hat mit den Aktien der Skandalbanken IKB und Hypo Real Estate massiv Geld eingebüßt. Er habe seine Beteiligungen "unter hohen Verlusten" verkauft, sagte Henkel dem Anlegermagazin 'Börse Online'.
Pikanterweise war Henkel bis 2004 im Aufsichtsrat der IKB und hatte anschließend die Aktien geordert. "Ich hatte den Eindruck, es sei ein grundsolides Unternehmen", sagte Henkel. Er habe nicht geahnt, dass die Bank ab 2005 hohe Risiken eingegangen ist. IKB und Hypo Real Estate hatten sich stark in Immobilienpapieren engagiert und wären ohne Staatshilfe zusammengebrochen; ihr Aktienkurs stürzte ab.
Henkel, der derzeit das US-Institut Bank of America berät, äußerte sich gegenüber 'Börse Online' nach eigenen Angaben erstmals öffentlich zu seinen Investments. Der ehemalige IBM-Manager bekannte, dass er sich aus Furcht vor Inflation "maximal verschulden, übrigens zum ersten Mal in meinem Leben, und ein Mietshaus kaufen" werde. Begründung: Von einer Geldentwertung profitierten Besitzer von Sachwerten und Schuldner. "Zu beiden Gruppen will ich gleichzeitig gehören." Er suche bereits ein geeignetes Objekt in diversen deutschen Städten. Auch die Schweiz komme in Betracht - vor allem mit Blick auf seine vier Kinder. "Es besteht die Gefahr, dass der Staat sie und andere Erben abkassiert. Deutschland ist ja nicht pleite, die Privaten haben viel zurückgelegt." Der 69-Jährige wird an diesem Dienstag vor der Presse sein neuestes Buch "Die Abwracker. Wie Zocker und Politiker unsere Zukunft verspielen", erschienen im Heyne Verlag, vorstellen.
Quelle: 'Börse Online' (Ausgabe 50/09, EVT 3. Dezember)