Digitalisierung der Verwaltung stockt weiter
Die Digitalisierung der öffentlichen Verwaltung kommt kaum voran. Das zeigt eine Analyse des Vergleichsportals Verivox, über die der "Spiegel" berichtet.
Rund sieben Jahren nach dem Start des Projekts sind demnach erst 101 von
579 Behördenservices, die das Onlinezugangsgesetz vorsieht, komplett
digital verfügbar. Das sind lediglich 20 mehr als im Vorjahr. 105
weitere Dienste lassen sich teilweise online erledigen, 373 nur analog.
Hauptproblem
sei, dass die Behörden keine einheitlichen Lösungen auf Basis
standardisierter Software entwickelten, sagte Verivox-Experte Jörg
Schamberg. "Zudem klaffen eklatante Lücken bei der Digitalausbildung des
Personals." Der zähe Prozess komme einer "Kapitulationserklärung"
gleich.
Zu den bereits online nutzbaren Einzelleistungen gehören
Anträge auf Arbeitslosengeld, Pflegegeld oder Führerscheine. Komplett
offline sind dagegen Insolvenzverfahren, Einträge ins Grundbuch oder
Leistungen für Menschen mit Einschränkungen. Insgesamt sind mehr als
6.000 kleinere Bürokratieaufgaben in den 579 Diensten gebündelt.
Der
Leistung "Personalausweis" etwa sind 36 Einzelleistungen zugeordnet.
Den Antrag können Bürger bereits online stellen. Doch für die
Ausstellung und 30 andere Einzelleistungen müssen sie noch immer zum
Amt. Den höchsten Digitalisierungsgrad hat noch keine Leistung erreicht.
Bei diesem wären die Behörden gut vernetzt und würden Daten
untereinander weitergeben.
Quelle: dts Nachrichtenagentur