Expertin: Sprit könnte bis zu drei Euro pro Liter kosten
Archivmeldung vom 07.03.2022
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Freigeschaltet durch Sanjo BabićWegen des Krieges in der Ukraine und der Sanktionen gegen Russland könnte der Ölpreis nach Expertenmeinung weiter massiv anziehen - und das Tanken noch teurer machen. "Es kann im Extremfall sein, dass wir bis zu drei Euro pro Liter Sprit zahlen müssen", sagte Gabriele Widmann, Rohstoffexpertin der Dekabank, den Sendern RTL und n-tv.
Der Ölpreis werde sich zwar nach einiger Zeit wieder beruhigen, aber
trotzdem hoch bleiben. "Wir werden dauerhaft höhere Energiepreise haben,
weil die günstige Energie aus Russland jetzt Vergangenheit ist. Wir
werden nicht mehr so eng mit Russland zusammenarbeiten - egal, wie sich
der Konflikt auflöst." Autofahrer müssten sich an Diesel- und
Benzinpreise von mehr als zwei Euro pro Liter gewöhnen.
Russland
ist für Deutschland der mit Abstand wichtigste Lieferant für Rohöl und
Erdgas. Es gebe weltweit zwar genug Alternativen, aber die stünden nicht
sofort zur Verfügung und seien deutlich teurer, so Widmann. "Es gibt
viel Rohöl auf der Welt: im Iran, in Saudi-Arabien, in Venezuela. Die
produzieren zurzeit viel weniger, als sie könnten. Aber dieses Öl muss
erst einmal zu uns kommen. Außerdem sind die Transportkosten höher",
sagte Widmann.
"Wir können auf Dauer locker mit einem Drittel
höheren Kosten rechnen." Der Staat könne einiges tun, um die Verbraucher
zu entlasten, und z. B. Steuern und Abgaben senken.
Denn die
machen einen Großteil der Kosten aus. Darüber hinaus müsse die Politik
aber dafür sorgen, dass der Energieverbrauch mittelfristig sinkt.
"Effizienteres Fahren, mehr Fernarbeit, mehr Wohnraum nah am
Arbeitsplatz: Das alles muss angepackt werden, aber da sind wir erst am
Anfang."
Quelle: dts Nachrichtenagentur