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Erneuerbare Energien können Strombedarf decken - FH-Projekt „ERNEUERBAR KOMM!“ legt Ergebnisse vor

Archivmeldung vom 31.03.2011

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 31.03.2011 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Manuel Schmidt
Bild: Rainer Sturm / pixelio.de
Bild: Rainer Sturm / pixelio.de

Das Forschungsprojekt „ERNEUERBAR KOMM!“ der Fachhochschule Frankfurt am Main (FH FFM) zu erneuerbaren Energien ist abgeschlossen. Es weist nach, dass die Stromerzeugung zu 100 Prozent auf erneuerbare Energien umgestellt werden kann, wenn Ballungsräume und ländliche Regionen zusammenarbeiten. ERNEUERBAR KOMM! zeigt den Gemeinden des Ballungsraumes Frankfurt/Rhein-Main auf, welches Potenzial an erneuerbaren Energien in ihnen steckt.

Die Ergebnisse belegen, dass ein Großteil der Gemeinden im Ballungsraum den Strombedarf ihrer privaten Haushalte durch erneuerbare Energien decken könnte. Der Strom würde dabei jeweils auf der Fläche ihrer Gemeinde erzeugt werden. Auf Basis der Ergebnisse wurde ein Leitfaden für Kommunen und Landkreise erstellt sowie ein Online-Rechner entwickelt.

Über ein Jahr lang beschäftigte sich das Geoinformations-Team um FH-Professorin Dr. Martina Klärle mit folgenden Fragen: Wie viel Strom kann mit Hilfe von Sonne, Wind, Biomasse und Wasser auf kommunaler Ebene erzeugt werden? Durch welche Form der erneuerbaren Energien kann der Strombedarf einer Gemeinde am ehesten gedeckt werden? Wie viel Fläche wird hierfür benötigt?

„Vor dem Hintergrund der Katastrophe in Japan und der dadurch ausgelösten Diskussion hierzulande kommt dem Thema der Potenzialanalyse für den Einsatz erneuerbarer Energien eine noch höhere Bedeutung zu“, sagt die Hessische Ministerin für Wissenschaft und Kunst, Eva Kühne-Hörmann. Sie fügt hinzu: „In einer globalisierten Welt ist der enge Schulterschluss von Wissenschaft und Wirtschaft für eine nachhaltige Erfolgsstrategie unverzichtbar.“ Kühne-Hörmann ist Schirmherrin des von ihrem Ministerium finanziell unterstützten, wettbewerblich ausgestalteten Programms „Forschung für die Praxis“, aus dem das Projekt gefördert wurde.

Der Online-Rechner wurde zunächst für alle 75 Mitgliedsgemeinden des Planungsverbandes Ballungsraum Frankfurt/Rhein-Main umgesetzt. Das Instrument erlaubt es Bürgermeister(inne)n, Gemeinderäten und Bürger(inne)n, das Energiepotenzial ihrer Gemeinde selbst zu berechnen und sich ihren individuellen Energie-Mix zusammenzustellen. Zur Ermittlung des Energiepotenzials wurde eine Berechnungsmethode entwickelt, die sich auf geographische Informationssysteme (GIS) stützt. Der Nutzer des Online-Rechners kann über ein Mischpult selbst bestimmen, welchen Anteil der theoretisch geeigneten Fläche für die Stromerzeugung aus Sonne, Wind, Wasser und Biomasse er tatsächlich nutzen will.

Die Auswertung ergab: Vorausgesetzt dass alle geeigneten Dächer einer Gemeinde für die Stromerzeugung mobilisiert werden könnten, wären 11 der 75 berechneten Gemeinden in der Lage, ihren privaten Strombedarf alleine durch die Nutzung dieser Dachflächen zu decken. Im Durchschnitt eignen sich rund 20 Prozent der Dachflächen einer Gemeinde.

Würde man 10 Prozent der für Solarenergie geeigneten Freiflächen mit Solaranlagen bestücken, könnten 32 der 75 Gemeinden ihren Strombedarf alleine aus dem Ertrag dieser Freiflächen decken. Der Spitzenreiter bei der Solarenergie ist die Stadt Münzenberg. Sie könnte achtmal so viel Strom aus Solaranlagen auf Dächern und Freiflächen erzeugen wie ihre privaten Haushalte verbrauchen.

Ähnlich sieht es bei der Windkraft aus: 28 Gemeinden haben ein großes Potenzial für Windkraft. Würde man dieses komplett nutzen, könnten diese Gemeinden zwischen 107 und 1.850 Prozent des Strombedarfs ihrer privaten Haushalte alleine durch Windkraft decken. Bei der Windenergie führt Grävenwiesbach. 59 Windräder könnten das Zwanzigfache des privaten Strombedarfs der Gemeinde liefern.

Die Gemeinde Weilrod könnte ihren privaten Strombedarf alleine durch die Nutzung von Biomasse und Waldrestholz decken. Die dünn besiedelte Gemeinde im Nordwesten des Ballungsraums steht auch beim Gesamtergebnis an der Spitze: Sie könnte auf ihrer Fläche 27-mal so viel Strom aus erneuerbaren Energien erzeugen wie ihre privaten Haushalte verbrauchen.

Das Projekt wäre auch auf alle anderen Gemeinden in Deutschland übertragbar. Finanziert wurde das Projekt ERNEUERBAR KOMM! aus der vom Hessischen Ministerium für Wissenschaft und Kunst mit fast 1,3 Millionen Euro geförderten Forschungsinitiative „Forschung für die Praxis“. Mit diesem Programm stärkt das Land Hessen die anwendungsorientierte Forschung an den hessischen Fachhochschulen.

Weitere Informationen zur Initiative „Forschung für die Praxis“ unter http://www.forschung-fuer-die-praxis.de; Wissenswertes zum Projekt ERNEUERBAR KOMM! unter http://www.ErneuerbarKomm.de.

Quelle: Fachhochschule Frankfurt am Main

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