EVG wirft DB-Cargo-Chefin Einschüchterung der Belegschaft vor
Archivmeldung vom 09.12.2024
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Freigeschaltet durch Sanjo BabićDie Bahngewerkschaft EVG hat DB-Cargo-Chefin Sigrid Nikutta im Zusammenhang mit einem möglichen Abbau von 5.000 Stellen bis 2029 scharf kritisiert. "Es ist leider typisch für DB Cargo, dass man sich auf die Zusagen des Managements nicht verlassen kann", sagte EVG-Vorständin Cosima Ingenschay, die auch stellvertretende Aufsichtsratsvorsitzende von DB Cargo ist, dem "Tagesspiegel".
Die schlechten Nachrichten kämen immer scheibchenweise.
Im
Oktober hatte Nikutta mit dem Betriebsrat des Unternehmens in einer
Sanierungsvereinbarung noch den Abbau von 2.300 Stellen vereinbart. Für
Empörung sorgte bei der EVG nun auch eine Video-Botschaft von Nikutta an
die Belegschaft, in der sie die Beschäftigten auffordert, die Chancen
des bahninternen Arbeitsmarktes zu nutzen und sich innerhalb des
Bahnkonzerns nach anderen Jobs umzusehen.
"Jeden wegzuschicken,
der nicht bei drei auf dem Baum ist, ist nicht der richtige Weg", sagte
Ingenschay. "Bei dieser chaotischen Restrukturierung verlieren wir viele
Beschäftigte, die wir dringend brauchen, um irgendwann auch wieder zu
wachsen." Laut der Gewerkschaft haben viele Mitarbeiter, deren Stellen
gestrichen werden sollen, auch "persönliche Mitteilungen zum
Beschäftigungswegfall" bekommen. Zwar haben die Betroffenen dann
Anspruch auf einen anderen Job im DB-Konzern, die Schreiben seien
dennoch respektlos und schüchterten ein, so Ingenschay.
Bei der
EVG fürchtet man, dass Nikutta das Unternehmen scheibchenweise zerlegen
wird. In ihrer Videobotschaft kündigte Nikutta die Aufteilung von DB
Cargo in sieben Sparten an - orientiert an den transportierten Gütern.
Die Einheiten würden künftig weitgehend eigenverantwortlich wie
mittelständische Unternehmen agieren, sagte Nikutta dem "Tagesspiegel".
"Sie müssen im Wettbewerb bestehen."
Nikutta könnte unprofitable
Sparten nach und nach schließen oder an Wettbewerber abstoßen, vermutet
man bei der EVG. "Die Gefahr ist groß, dass den kommenden Jahren immer
mehr Transporte auf die Straße verlagert werden, wenn es den neuen
Sparten von DB Cargo nicht gelingt, profitabel zu werden", warnte
Ingenschay. "Für die Verkehrswende ist das ein fatales Signal."
Quelle: dts Nachrichtenagentur