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Brauereiverband sieht komplette Nahrungsmittelversorgung in Gefahr

Archivmeldung vom 16.09.2022

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 16.09.2022 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Sanjo Babić
Brauerei (Symbolbild)
Brauerei (Symbolbild)

Bild: Rolf Wenkel / pixelio.de

Der Vorsitzende des Verbandes privater Brauereien in Deutschland, Roland Demleitner, warnt davor, dass der Mangel an Kohlensäure und dem produktverwandten Diesel-Additiv AdBlue die gesamte Nahrungsmittelwirtschaft lahmlegen könnte. In der Getränkeindustrie sei die Lage jetzt schon bedrohlich, sagte Demleitner dem Fernsehsender "Welt".

Demleitner weiter: "Die Lage bei uns in der Brauwirtschaft ist wirklich dramatisch. Die ersten Brauereien stehen, weil sie eben nicht mehr genügend technische Kohlensäure erhalten, und technische Kohlensäure wird benötigt für die Abfüllung von Bier. Das ist der Schlüssel. Ohne technische Kohlensäure keine Abfüllung von Bier und Erfrischungsgetränken."

Doch die Kohlensäure wird nicht nur bei der Getränkeherstellung benötigt. Auch andere Branchen der Nahrungsmittelindustrie brauchen technische Kohlensäure im Herstellungs- und Verpackungsprozess, so Demleitner: "Wenn diese Situation so anhält, dann wird das dramatische Auswirkungen nicht nur auf die Getränkewirtschaft, sondern auch auf weite Teile der Wirtschaft hier in Deutschland haben. Man muss sich vorstellen, es geht nicht nur um Kohlensäure für die Getränkeherstellung, sondern auch um Kohlensäure natürlich für die Fleischereiindustrie, für die Molkereiindustrie." Auch der Dieselzusatz AdBlue hängt produktionstechnisch am Prozess der Kohlensäureherstellung. Wenn dieser Stoff wegfalle, sei sogar die komplette Vertriebslogistik aller Branchen in Gefahr, so Demleitner. "Darüber hinaus fällt bei der Ammoniakproduktion ein Vorprodukt für die Herstellung für AdBlue an. AdBlue ist bekanntlich notwendig als Dieselreiniger und wenn auch dieses Produkt nicht mehr ausreichend zur Verfügung steht, dann werden weite Teile der Logistikketten zusammenbrechen. Dann sind die Regale leer. Und dann haben wir hier in Deutschland wirklich ein Problem."

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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