Pfizer Deutschland will enger mit der Politik kooperieren
Archivmeldung vom 22.10.2007
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDer neue Deutschland-Chef des weltgrößten Pharmakonzerns Pfizer, Andreas Penk, will nach dem Umzug des Unternehmens nach Berlin enger mit der Politik in der Hauptstadt kooperieren. "Wir haben vor, in einen möglichst konstruktiven Dialog einzutreten", sagte Penk dem Tagesspiegel.
"Alle
gesetzlichen Vorgaben werden wir auf Punkt und Komma erfüllen. Da
wird es keine Abstriche geben." Inzwischen habe sich das Umfeld
positiv verändert. Mitte 2008 will Pfizer den Deutschland-Sitz von
Karlsruhe nach Berlin verlagern.
Pfizer hatte wegen des Cholesterinsenkers Sortis (in den USA:
Lipitor), vor zwei Jahren einen beispiellosen Machtkampf im deutschen
Gesundheitswesen in Szene gesetzt. Auslöser war die Entscheidung der
Krankenkassen, den Erstattungsbetrag für das umsatzstärkste
Arzneimittel der Welt zu senken.
Penk erwartet, dass der Forschungsstandort Berlin von dem Umzug
profitieren wird. "Wir sind nach Berlin gekommen, um enger zu
kooperieren, nicht nur mit der Politik", sagte Penk dem Tagesspiegel.
"Ich bin sehr zuversichtlich, dass wir künftig noch mehr hochklassige
wissenschaftliche Forschung nach Berlin holen können."
Trotz des erwarteten Ausgabenanstiegs der Krankenkassen bei
Medikamenten, erwartet Penk bis zur Bundestagswahl 2009 keine neuen
Spargesetze. "Ich bin zuversichtlich, dass bis dahin keine
Restriktionen mehr kommen werden", sagte der Mediziner. Mit der
Interpretation der Zahlen müsse man im Übrigen vorsichtig sein, weil
die kostendämpfende Wirkung von Rabattverträgen zwischen Kassen und
Herstellern noch nicht absehbar sei.
Zu der jüngsten Schließung eines Werks in Frankfurt sagte Penk: "Wir werden nun sorgfältig prüfen, welche Option für den Standort am besten ist." Für die Beschäftigten in Frankfurt gelte nach wie vor die Arbeitsplatzgarantie bis Ende 2008. Das Werk musste geschlossen werden, weil ein Diabetesmittel nicht den gewünschten Umsatz brachte. Auswirkungen auf den geplanten Pfizer-Umzug nach Berlin habe das aber nicht, betonte Penk. "Wir gehen nach Berlin. Daran wird sich nichts ändern."
Quelle: Pressemitteilung Der Tagesspiegel