Warten auf Zahlen mit hohem Symbolwert
Archivmeldung vom 17.02.2009
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Freigeschaltet durch Oliver RandakProduktionsdrosselungen, Ausweitung der Kurzarbeit und Verschiebung der geplanten Lohnerhöhung: Als erster großer deutscher Autobauer veröffentlicht Daimler seine Zahlen für das abgelaufene Geschäftsjahr – und die werden mit Spannung erwartet
Denn voraussichtlich wird Konzernchef Dieter Zetsche heute für das vierte Quartal rote Zahlen für den Gesamtkonzern präsentieren. Analysten der Landesbank Baden-Württemberg schätzen den Verlust auf 80 Millionen Euro. Besondere Bedeutung wird den Zahlen wegen ihrer Symbolwirkung beigemessen.
Für das vergangene Jahr hatte der Konzern seine Prognosen wegen der sich immer weiter verschärfenden Konjunkturkrise zweimal nach unten korrigiert: Zuletzt peilte Daimler ein Konzernergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) ohne Sondereffekte von mehr als sechs Milliarden Euro an. Vor allem Einmalaufwendungen wie der Umbau der Lastwagensparte in Nordamerika oder die Anpassung der Restwerte bei Leasingfahrzeugen dürften sich bei dem Autobauer negativ bemerkbar gemacht haben.
Im Pkw-Bereich von Mercedes-Benz sind zurzeit 50.000 Mitarbeiter in den deutschen Fabriken in Kurzarbeit, wie eine Sprecherin gestern berichtete. Entsprechende Regelungen seien bis Ende März getroffen. Laut der Stuttgarter Zeitung gibt es Überlegungen, die Kurzarbeit bis zum Ende des Jahres zu verlängern und zusätzliche Zwangspausen einzulegen. Dem Zeitungsbericht zufolge soll im Pkw-Bereich das Tempo bei dem bereits laufenden Effizienzprogramm verschärft werden.
Nach Angaben aus Betriebsratskreisen erwägt der Konzern wegen der Krise auch die ab Mai tariflich vorgesehene Erhöhung der Löhne und Gehälter um 2,1 Prozent auf bis zu Dezember zu verschieben. Unklar ist weiterhin, ob die Mercedes-Beschäftigen in diesem Jahr eine Ergebnisbeteiligung bekommen. Ein massiver Personalabbau solle aber nicht verkündet werden, berichtete die Stuttgarter Zeitung. Weil Entlassungen nach dem Beschäftigungspakt bis Ende 2011 ausgeschlossen seien, müsste Daimler für Abfindungen und Frühpensionierungen viel Geld ausgeben.