Commerzbank-Betriebsrat rügt Bund wegen Unicredit-Problematik
Archivmeldung vom 27.09.2024
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Freigeschaltet durch Sanjo BabićDer stellvertretende Vorsitzende des Commerzbank-Gesamtbetriebsrats, Sascha Uebel, fordert von der Bundesregierung Verantwortung zu übernehmen dafür, dass die italienische Unicredit durch den Kauf der Bund-Anteile nun kurz vor einer Übernahme der Commerzbank steht. "Das Bundesfinanzministerium hat das verbockt und hat dafür gerade zu stehen", sagte er dem Wirtschaftsmagazin Capital.
Die klare Positionierung von Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) gegen eine
Übernahme begrüßte er. Die Glaubwürdigkeit von Unicredit-Chef Andrea
Orcel stellt Uebel infrage. "Wenn es kein Vertrauen gibt, sehe ich auch
keine Möglichkeit zusammenzuarbeiten oder über irgendetwas zu
verhandeln", sagte Uebel Capital.
Orcel hatte zunächst angeboten
seine Aktien wieder zu verkaufen, wenn die Unicredit nicht erwünscht
ist, was zuletzt sowohl die Regierung als auch die Arbeitnehmervertreter
deutlich gemacht haben. Nun könnte er seinen Aktienanteil aber auf 21
Prozent erhöhen.
Davon, im Falle einer Übernahme einen zweiten
wichtigen Standort der Unicredit in Frankfurt einzurichten, hält Uebel
"gar nichts". Schließlich sei Orcel nicht einmal zu Gesprächen nach
Frankfurt gekommen. Zu konkreten nächsten Schritten des Betriebsrats
äußerte Uebel sich nicht. "Wir haben die 'challenge accepted'", sagte
Uebel Capital.
Quelle: dts Nachrichtenagentur